Chronik
Nutzen Sie bitte das Inhaltsverzeichnis, um zu den verschiedenen Zeitabschnitten bzw. Teilbereichen zu springen:
Alle Vorsitzenden des Vereins seit 1905
1905 - 1933 | Karl Kuntze |
1934 - Aug. 1934 *) | Herrmann Theuermeister |
Aug. 1934 - Okt. 1934 *) | Alfred Grau |
1936 - 1945 | Karl Groß |
**) | |
1949 - 1956 | Heinz Wittenbecher |
1956 - 1962 | Richard Jähnichen |
1962 - 1968 | Jochen Emmerling |
1968 - 1970 | Heinz Krause |
1970 - 1977 | Jochen Emmerling |
1977 - 1988 | Gerhard Schmidt |
1988 - Dez. 1988 | Wolfgang Mathes |
Dez. 1988 - 1990 | Gerhard Vogel |
1990 - 1991 | Bettina Wirkner |
1991 - 2002 | Karl-Heinz Rasche |
2002 - 2008 | Dieter Graul |
2008 - 2013 | Mike S. |
2013 - 2014 | Steffen S. |
seit 2014 | Anton Marx |
1905 bis 1913
Der Name des Vereins wechselte in den 110 Jahren seines Bestehens des Öfteren:
Chronik von Fritz Strenger:
Um die Mitte des 18. Jahrhundert setzte in vielen Ländern Europas ein großer industrieller Aufschwung ein. Deutschland entwickelte sich vom Agrar- zum Industriestaat. Die Bevölkerung in Deutschland wuchs rasch von 40 Millionen im Jahr 1871 auf 68 Millionen im Jahr 1910.
Im gleichen Zeitraum wanderte ein zunehmender Prozentsatz der Landbevölkerung in die Städte ab und trug zur raschen Entwicklung von Großstädten bei. Mit den Landflüchtigen wuchs zunehmend die Arbeiterklasse und es bildete sich das Industrieproletariat heraus.
Durch die Landflucht platzten die Städte aus ihren Nähten. Um für die zunehmende Bevölkerung Wohnungen zu schaffen, wurden unter spekulativer Sicht, offiziell jedoch als soziale Maßnahme, viele Häuser gebaut. Die Menschen wurden auf engem Raum in sogenannten Mietskasernen untergebracht. Wohnbereiche mit einem oder zwei Hinterhofgebäuden, mit wenig Licht und Sonne und ohne ein bisschen Grün waren nicht selten.
Dem zunehmenden Wachstum der Städte fielen die meisten der Vorgärten zum Opfer. Die Städtebauer der damaligen Zeit hatten wenig Verständnis für gärtnerische Zweckmäßigkeit und Schönheit. Außerdem trug die Bodenspekulation noch ein Übriges bei.
Aber die Sehnsucht der Städter nach einem Stück Natur erlosch nie. Sie waren meist vom Lande und fühlten sich in den Mauern der Städte nicht wohl.
Die Wohnverhältnisse erzeugten naturgemäß den Wunsch auf erholsame Stunden in freier Natur. In allen industriellen Ballungsgebieten wuchs die Forderung von Arbeitern, aber auch vom Mittelstand, auf eine Land- oder Gartenparzelle. Einmal wegen der aktiven Erholung und zum anderen um kostengünstig frisches Obst und Gemüse für die Ernährung der Familie zu erhalten.
Bereits 1832 wurde in Leipzig-Johannisthal die erste Gartenkolonie angelegt. 1864 gründete Dr. Hausschild in der Leipziger Westvorstadt einen Erziehungsverein, der den ersten Kinderspielplatz anlegte, welcher auf Anraten des Lehrers Gesell mit Kindergärten ausgestattet wurde, also Gärten für Kinder, welche selbst Beete vorbereiteten, Aussaaten vornahmen, pflanzten und ernteten. Aus diesen entstanden bald Familiengärten.
1890/91 waren bereits 38 Anlagen mit 2.582 Einzelgärten in Leipzig vorhanden. Dies alles gefördert durch die Ideen des Dr. Daniel Schreber, geboren am 15.10.1808 als Sohn eines Leipziger Advokaten, und nach dessen Tod im Jahre 1861 durch Dr. Hausschild und Gesell.
Die ersten Gründungen von Gartenanlagen als Schrebervereine erfolgten im Land Sachsen zwischen 1870 und 1880.
In Absprache mit Interessenten und Gemeinderäten stellten Grundbesitzer, insbesondere die Kirche, aus humanitären Gründen Pachtland zur kleingärtnerischen Nutzung zur Verfügung.
Weiter mit der von Christine Buschmann überarbeiteten Chronik:
Durch die Gründung der Gartenvereine in Leipzig nach der Idee von Dr. Moritz Schreber und Dr. Ernst Hausschild wurde auch über die Gründung eines Vereines in Markkleeberg nachgedacht. So stellte die Verwaltung der Kirchgemeinde Gautzsch aus sozialen Gründen 1905 für die Gründung des Gartenvereins Teile des Flurstücks 231 für interessierte Bürger zur Verfügung. Arbeiter, Handwerker und Geschäftsleute des Gautzscher Mittelstandes betrieben die Vereinsbildung des ersten Gartenvereins in Markkleeberg.
Auf dem Ackerland wurden Parzellen von 150-300 m² als Gärten abgesteckt und an 90 Pächter vergeben. In der Mitte wurde ein Platz von ca. 2.500 m² als zentraler Spiel- und Veranstaltungsplatz geschaffen.
Um die Vereinsbildung bemühten sich besonders die Herren Kunze und Körner. Um die Sicherung einer kontrollierten Vereinsführung, sowie das gemeinsame Zusammenleben der Vereinsmitglieder und Gartenpächter zu gewährleisten, erarbeiteten die Mitglieder eine Satzung, die am 10. Oktober 1908 fertiggestellt wurde. Als Name des Verein wurde „Gartenverein Erholung Gautzsch“ festgelegt.
Die Satzung regelte die Mitgliedschaft, die Beiträge und die Zusammensetzung des Vorstandes, das Gartenleben sowie die Probleme beim Auflösen des Vereins. Der Vorstand bestand aus 11 bis 15 Personen, zu ihnen gehörten zwei Vorsitzende, zwei Kassierer, zwei Schriftführer, zwei Materialverwalter und Beisitzer. Als Unterstützung des Vorstandes wurde noch der Garten-, Spiel- und Festausschuss gebildet, die jeweils von einem Obmann geleitet wurden. Die Wahl des 1. Vorsitzenden, des 1. Kassierers und Schriftführers wurden mit Stimmzettel durchgeführt. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden in einem separaten Wahlgang auf einmal gewählt.
Der Verein wurde unter dem Namen „Gartenverein Erholung Gautzsch“ als Schreberverein im Vereinsregister eingetragen. Der 1. Vorsitzender war Herr Karl Kunze und sein Vertreter Herr Felix Müller. Sie waren bis Mai 1933, also 28 Jahre ununterbrochen für den Verein tätig. Im Jahr 1908 begannen auch die Gartenfreunde auf dem zentralen Platz mit dem Bau eines Vereinscasinos mit Bierausschank.
Ihre Gärten gestalteten die Gartenfreunde nach ihren eigenen Vorstellungen. Es waren feste Größen der Lauben, sowie der jeweilige Standort dazu im Garten festgelegt, wobei es auch immer wieder Ausnahmen gab.
Die offenen Sommerlauben mit dazugehörigen Schuppen wurden aus Holz, später aus Stein gebaut.
Der Vorsitzende Karl Kunze berief mit dem Vorstand am 18. Juni 1910 eine außerordentliche Generalversammlung im Vereinscasino ein.
Zu dieser außerordentlichen Generalversammlung waren von 90 Gartenpächtern 29 erschienen. Es wurde die Notwendigkeit, die Vorteile und die Bedeutung des Eintrages in das Vereinsregister vom Vorsitzenden Karl Kunze erläutert.
Vor allem der Hinweis, dass ein eingetragener Verein bzw. der Vorstand bei Klagesachen vor Gericht anerkannt wird, wurde hervorgehoben. Die Eintragung beim Amtsgericht Leipzig machte auch eine Umarbeitung der Vereinsatzung notwendig, damit diese dem Bürgerlichem Gesetzbuch und dessen Vorschriften entsprach. Nach einer Diskussion wurde die Satzungsänderung beschlossen und der Antrag auf Eintragung im Vereinsregister beim Amtsgericht in Leipzig gestellt.
Ein weiterer Beschluss war die Gartenpacht, die bisher jeder Pächter einzeln an das Pfarramt gezahlt hatte, im Verein zu sammeln und als Gesamtpacht an das Pfarramt weiterzuleiten.
Durch die Satzung wurden für den „Gartenverein Erholung Gautzsch“ e. V. der Sinn und Zweck des Vereins sowie die Pflichten und Rechte des Vorstandes und seiner Mitglieder festgelegt.
Auszüge aus dem Protokoll der Generalversammlung vom 29. Januar 1910:
„Von Anbeginn der Gründung des Vereins gehörten zur Aufgabe des Vorstandes die Organisation der Gemeinschaftsarbeit, anfangs zur Gestaltung der Anlage, später zur Werterhaltung und Verschönerung der Gartenanlage; ferner die Einnahme der Pachtgelder und Regelung der finanziellen Verpflichtungen, der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, wie z.B. Sommerfest, Erntefest mit Obstschau und nicht zuletzt die Mitgliederversammlungen. Ein besonderes Augenmerk galt der Arbeit mit den Kindern.“
Die Eintragung des „Gartenvereins Erholung Gautzsch“ wurde am 1. September 1910 vom Königlichen Amtsgericht zu Leipzig genehmigt und unter der Nummer 304 registriert. Die Veröffentlichung fand im Amtsblatt „Leipziger Stadt- und Dorfanzeiger“ Nr. 203, am 2. September 1910 statt.
Am 19. September 1913 wurde auf Drängen des Vereinsvorsitzenden Karl Kunze nach langen Verhandlungen ein Vertrag zwischen Pächter und Verpächter, der als Grundsatzpachtvertrag bezeichnet werden kann, abgeschlossen. In diesem Vertrag wurden alle wichtigen Probleme des Vereins ausgehandelt. Der Verpächter, das Pfarramt Gautzsch, bestand darauf, dass das gepachtete Gelände nur für gemeinnützige Zwecke zu vergeben war. Die Pacht wurde auf 12 Jahre fest geschrieben und betrug 1.400 Mark. Aber auch dieser Vertrag wurde in den darauffolgenden Jahren modifiziert.
1914 bis 1932
Durch den 1. Weltkrieg (1914-1918) waren fast alle der männlichen Gartenmitglieder eingezogen worden. Die Frauen übernahmen nicht nur den Platz der Männer in den Fabriken, sie bestellten auch die Gärten, die auf die Versorgung der Familien ausgerichtet waren. Gegen Ende des Krieges waren die Hauptanbauprodukte Kartoffeln, Rüben und Gemüse. Auch mit Kleintierzucht konnte die große Hungersnot etwas gelindert werden. Das Vereinsleben konnte in dieser Zeit nur mäßig gestaltet werden.
Am 1. März 1919, bei der ersten Hauptversammlung nach dem Krieg, gab der 1. Vorsitzende Karl Kunze einen Überblick auf die Vereinstätigkeit während der Kriegsjahre und eine Vorschau auf die künftigen Aufgaben.
Die Führung des Vereins war durch die Kriegsjahre sehr erschwert, dem Vorstand gebührt Dank dafür, dass es gelang den Verein ohne erhebliche Störungen über diese Jahre hinweg zu geleiten. Der Spielbetrieb mit den Kindern hat fast vollständig geruht, da es an den erforderlichen Betreuern fehlte. Aber schon in diesem Jahr sollte der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden, um die Kinder den Gefahren der Straße zu entziehen. Es soll alles unternommen werden, dass sich das Vereinsleben wieder neu entfaltet und die Teilnahme der Mitglieder am Vereinsleben mit seinen praktischen Zielen zu fördern. Die Kassenberichte ergaben auch durch das sparsame Wirtschaften ein günstiges Bild. Die Revision hatte die Kassengeschäfte geprüft und in Ordnung befunden. Der Materialverwalter gab seinen Bericht und betonte, dass für die Beseitigung der Schäden größere Anschaffungen von Holz und Einzäunungsmaterial notwendig sind. Der Vorstand stellte den Antrag, den Mitgliedsbeitrag pro Monat auf 25 Pfennige und den Pachtpreis der Gärten auf 12 Pfennige pro m² zu erhöhen. Die Pacht für das als Feld genutzte Areal sollte 5,00 M betragen. Der Vorschlag wurde nach Diskussionen mehrheitlich angenommen. Dadurch war der Verein in der Lage, die größeren Aufgaben zu bewältigen und die Schäden des Krieges bald zu beseitigen.
In den nächsten Jahren sollte die Anlage auch noch um weitere 30 bis 40 Gärten erweitert werden, um den vielen vorliegenden Anträgen auf einen Garten Genüge zu tun. Die passiven Mitglieder sollten bei der Vergabe in erster Linie berücksichtigt werden, interessierte Bürger konnten sich jeden Sonntag in der Zeit von 11 bis 12 Uhr im Vereinscasino für einen Garten bei dem Vorstand anmelden.
Ein Bericht über die 1. Hauptversammlung des Vereins nach dem Krieg wurde in der „Pleißen- und Elsterzeitung“ am 12. März 1919 gedruckt (draufklicken zum Vergrößern):
Da durch die schlechte Ernährungslage in den Nachkriegsjahren auch in Markkleeberg der Bedarf an Gärten und Grabeland stark gestiegen war, bemühte sich der Vorstand um weiteres Land. So konnten von dem Pfarrlehen 1919 und 1924 noch weitere Teile auf dem Flurstück 231 gepachtet werden. Der Verein vergrößerte sich daraufhin auf insgesamt 275 Gärten. Wie hoch das Interesse der Bevölkerung und der Bewerber damals an einem Garten noch war, konnte nicht mehr ermittelt werden.
Nach mehreren Verhandlungen wegen des Pachtzinses konnte man sich wegen der veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse einigen und zahlte ab 1. Juli 1922 jährlich 6.500 RM Pachtzins.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Arbeit mit den Kindern, auch wie in den Jahren vor dem Krieg, wieder aufgenommen. Der Vorstand schaffte verschiedene Spiel- und Sportgeräte, z. B. Rundlauf, Wippe und mehrere Medizinbälle, an. Sie konnten täglich genutzt werden. Der Gartenfreund Kruczek leitete einen Handwerkszirkel für Holzarbeiten, der sehr viel Anklang fand.
Jährlich konnten auch wieder die Kinder- und Sommerfeste mit sehr viel Freude gefeiert werden. Die Feste begannen mit einem Umzug durch die Anlage und die umliegenden Straßen, zuerst gingen die Musiker, dann der Vorstand und nach ihm die Kinder mit Ihren Eltern. Auf der Festwiese feierten dann Groß und Klein. Der Tag wurde für die Kinder mit einem Laternenumzug und für die Eltern mit Musik und Tanz beendet.
Ein Höhepunkt im Vereinsleben war 1920 das 15-jährige Stiftungsfest des Vereins. Eine extra ausgefertigte Urkunde wurde den verdienstvollen Gründungsmitgliedern überreicht.
Durch Kleingarten- und Kleinlandpachtordnung vom 31. Juli 1919 wurde die Vereinsatzung im Mai 1922 angepasst. Unter anderem wird über den Zweck eines Gartenvereins im § 2 der Satzung des Gartenvereins „Erholung Gautzsch“ e.V. vom 6. Mai 1922 festgelegt:
„Die Förderung des Familienlebens der Mitglieder des Vereins ist Zweck des Vereins, dieses Ziel ist erreicht durch…“
Auf Grund der ursprünglichen Idee von Dr. Schreber und Dr. Hauschild wurden mit der Einrichtung und Unterhaltung von Familiengärten, Spielplätzen, Pflege des Jugendspiels, Jugenderziehung und Jugendfürsorge, Volksbildung und Förderung eines gesunden Familienlebens die Grundsteine für die heutigen Vereine gelegt.
Mit an erster Stelle standen die Liebe zur Natur und Pflege des Gartenbaus, Politik und Religionen sind hierin ausgeschlossen.
Zu den Ausschüssen sei gesagt:
„Der Gartenausschuss hat die Aufgabe auf Erhaltung der Bestimmungen der Gartenordnung sowie auf die Regelung und Aufrechterhaltung der Ordnung in der Gartenanlage zu achten.
Dem Spielausschuss obliegt die Leitung und Beaufsichtigung der Spiele mit den auf dem Spielplatz anwesenden Kindern. Alle den Verkehr mit den Kindern betreffenden Angelegenheiten hat er in den Bereich seiner Tätigkeiten zu erledigen. Ihm wird die Aufsicht über die vorhandenen Spielgeräte übertragen; er sorgt für Instandhaltung bzw. Erneuerung derselben.
Der Festausschuss, hat die festlichen Veranstaltungen des Vereins vorzubereiten und bei Ihnen die Ordnung aufrechtzuerhalten.“
Aus einem Schreiben des Kirchenvorstandes von 1922 an den Gartenverein heißt es unter anderem: Wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse wird ab dem 1. Juli 1922 der Pachtpreis auf jährlich 6.500M erhöht. Der Kirchenvorstand verpflichtet den Pächter, das Grundstück nur für gemeinnützige Zwecke zu verpachten. Die Pächter sollten aber Angehörige der Kirchgemeinde Gautzsch sein.
Durch das Ende der Inflation wurde am 21. Februar 1924 eine neue Vereinbarung mit dem Pfarramt getroffen. Die Pacht wird für das Jahr 1924 auf 430 M festgelegt.
Seit dem Jahre 1924 hat der Verein von dem Pfarrlehen insgesamt 59.793 m² gepachtet, und zwar:
4.300 m² als Grabeland bestelltes Feld, was zu den Gärten mit gehörte oder von passiven Mitgliedern bearbeitet wurde,
19.300 m² als Gartenland vom Verpächter eingezäunt, m² zu 0,03 M und
34.606 m² nicht vom Verpächter eingezäuntes Gartenland, der Zaun war Eigentum des Pächters, m² zu 0,025 M.
Eine erneute Änderung des Pachtzins ergab sich ab den 1. April 1934: Es erfolgte eine Ermäßigung von ½ Rpf pro m².
Der Konkurs der Anlage
Da sich das alte Casino für die Gartenfreunde mit der Zeit als zu klein erwies, beschloss man 1926/1927 ein größeres Casino mit Tanzsaal, Bühne, Kegelbahn und Vereinszimmer aus den Mitteln des Gartenvereins und eines Darlehens zu bauen. Leider existiert nirgends ein Foto dieses Casino mehr.
Mit dem bauausführenden Architekten hatte der Verein keine gute Hand; durch seinen Leichtsinn und Schuld verdoppelte sich fast die Bausumme. Der Verein konnte, Dank der normalen Zeiten, lebensfähig bleiben und konnte so in den ersten Jahren trotz der finanziellen Engpässe 15.000,- RM seiner Schuld tilgen.
Durch den Beginn der Weltwirtschaftskrise und dem Anstieg der damit verbundenen Arbeitslosigkeit in den Jahren von 1928 bis 1934 entsprachen die Erwirtschaftung und der Erlös des Casinos nicht den Erwartungen des Vereins. Der Verein konnte die Raten des Darlehens nicht mehr zahlen. Der Vorstand des Gartenvereins „Erholung“ bat in einem Schreiben vom 27. August 1928 den Gemeinderat in Gautzsch um die Übernahme einer Ausfallbürgschaft in Höhe von 15.000 RM für das von der sächsischen Wohlfahrtshilfe gewährte Darlehen von 15.000 RM. Die Übernahme der Ausfallbürgschaft wurde in der Gemeinderatssitzung am 21. September 1928 beschlossen und auf einer vom Bezirksausschuss erteilten Ermächtigung durch die Amtshauptmannschaft am 2. November 1928 genehmigt.
Das Darlehen von 15.000 RM der sächsischen Wohlfahrtshilfe in Dresden mit einer Verzinsung von 5 Prozent wurde bewilligt. Die Tilgung wurde in 40 Monatsraten gegliedert, der Beginn wurde nach 3 Monaten vom Tag der Aufnahme des Darlehens gerechnet. Am 1. April 1929 begann die Rückzahlung der monatlichen Raten von 350 RM plus der 5% Jahreszinsen. Da aber die Gaststätte nicht in einem reinen Erholungsgebiet lag und die Gäste meist arbeitslos und sehr sparsam waren, erfüllten sich nicht die Erwartungen des Vereins und trotz Mahnungen konnten die monatlichen Raten des Darlehens nicht mehr gezahlt werden. Es waren nach dem Stand am 31. März 1934 an die sächsische Wohlfahrtshilfe noch 13.455,19 RM zu zahlen, die Summe setzte sich aus 11.600 RM Kapitalschuld und 1.855,19 RM rückständiger Zinsen zusammen. Infolge der finanziellen Schwierigkeiten musste 1934 der Konkurs eingeleitet und der Verein aufgelöst werden. Der Rechtsstreit um die Konkursmasse ging bis in das Jahr 1937.
1933 bis 1949
Die Neubildung des Kleingartenvereins durch die ehemaligen Mitglieder und die Änderung der Satzung war das Thema bei der Hauptversammlung am 2. Dezember 1933. Der neue Verein erhielt den Namen „Kleingärtnerverein zur Sonne e. V. Gautzsch“ und es wurde die Eintragung in das Vereinsregister beantragt.
Bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. Mai 1933, bedingt durch die Machtübernahme der NSDAP im Januar 1933, trat der gesamte Vorstand auf Veranlassung zurück.
Durch die Machtübernahme erfolgte für alle Vereine und Organisationen eine rasche strukturelle Veränderung durch Gleichschaltung mit den Organisationen der NSDAP. Im Januar 1933 wurde die Schreberbewegung von den Machthabern der NSDAP „gleichgeschaltet“. Laut Beschluss der Regierung mussten ab Mai 1933 die Mitglieder der Vorstände Mitglied der NSDAP sein. Es betraf den Vorsitzenden, 1. und 2. Stellvertreter, den 1. Kassierer sowie den Schriftführer. Der Vorsitzende hieß jetzt „Vereinsführer“ und wurde von der Stadtgruppe berufen.
Jede Änderung des Vereinsnamens oder die Auswechslung eines Vorstandsmitgliedes bedurfte einer Änderung im Vereinsregister.
Durch die Auflösung des Gartenvereins „Erholung“ und die Neubildung des Gartenvereins „Zur Sonne“ begannen mit dem Pfarramt langwierige Verhandlungen über den jährlichen Pachtzins. Das Pfarramt forderte für die Pacht 2½ Rpf pro m². Der Verein war aber nur für den gesetzlichen Grundpreis von 1 ½ Rpf pro m² gewillt zu zahlen. Diese Konditionen wurden erst ab dem 1. Oktober 1941 vereinbart.
Die Stadt Markkleeberg gründete sich 1934 aus den Ortsteilen Markkleeberg, Oetzsch und Gautzsch. Dadurch änderte sich ab 1934 der Name des Vereins und zwar in „Kleingärtnerverein Zur Sonne e.V. Markkleeberg-West“.
Die Eintragung im Vereinsregister erfolgte am 24. Oktober 1934. Die Rechte und Pflichten der Kleingärtner wurden bei der Neugründung des Vereins durch die von der NSDAP geprägte Satzung ab 28. Juni 1934 festgelegt.
In dieser Satzung heißt es im Paragraph 2 unter anderem (Übernahme aus der Chronik von Fritz Strenger, S.43):
„
die Nutzung des Kleingartenlandes im Sinne der Verbundenheit von Blut und Boden als Grundlage für Staat und Volk zu gewährleisten.
das Kleinlandwesen nach Anweisungen des Reichsbundes und seiner Organe nach dem Grundsatz, Gemeinnutz geht vor Eigennutz, zu entwickeln und die Selbstverwaltung seines Kleingartenlandes zu fördern.
der Ausbau und die Vertiefung und Jugendpflege im Sinne Dr. Schrebers nach den Anweisungen des Reichsbundes und der Reichsjugendführung zu fördern.
„
und im Paragraph 5 der Satzung heißt es:
„
An der Spitze des Vereins steht der Vereinsführer. Er ist alleiniger Vorstand im Sinne des § 26 des Bürgerlichen Gesetzbuches und wird vom Führer der Stadtgruppe der Kleingärtner auf unbestimmte Zeit berufen, der dem Verein als Mitglied angehört.
Ein mehrgliedriger Vorstand besteht nicht mehr. Über Angelegenheiten des Vereins (§ 32 des Bürgerlichen Gesetzbuches) sowie über Satzungs- und Zweckänderung (§ 33 des Bürgerlichen Gesetzbuches) beschließt der Führer allein nach Anweisung des zuständigen Stadtführers…
„
Durch die Machtergreifung der NSDAP im Jahr 1933 änderte sich die Atmosphäre des Vereinslebens. Die demokratische Leitung des Vereines war beseitigt worden, die Ausrichtung des Vereinslebens wurde der nationalsozialistischen Ideologie angepasst, sie richtete sich vor allem auch auf die Kinder- und Jugendbetreuung.
In den darauffolgenden Jahren wurde vor allem der Gemüse- und Kartoffelanbau intensiviert. So setzten doch die Machthaber auf eine Eigenversorgung der Bevölkerung, um wegen der damals schon beginnenden Kriegsvorbereitungen teure Importe zu vermeiden. In Erzählungen älterer Gartenfreunde erinnern sie sich noch an die Eintopfsonntage, die in dieser Zeit üblich waren.
Nach dem Konkurs und der Neugründung erwiesen sich die zähen Verhandlungen des Vorstandes mit dem Verpächter wegen der Pacht als sehr schwierig. Außerdem schaltete sich der damalige Bürgermeister der Stadt Markkleeberg, Herr Braun, in den Streit mit ein. Er empfahl dem damaligen stellvertretenden Kirchenvorstand Direktor Feller und dem Pfarrer Eidner in einer Niederschrift vom 23.November 1937 folgendes:
„Wer nicht die geforderte Pacht zahlt, hat auch kein Recht Pachtgelände irgendwie zu nutzen. Die Schrebergärten sind von dem Pfarrlehen zu entfernen und das Gelände der Bebauung zuzuführen.“
Durch die Streitigkeiten des Verein mit dem Bürgermeister kam es dann soweit, dass der Rat der Stadt Markkleeberg am 24. Oktober 1938 heimlich einen Teil des Flurstückes 231 vom Pfarramt kaufte. Der Gartenverein erfuhr von diesem Kauf erst durch ein Schreiben des Pfarramtes vom 20. Mai 1939. Auf diesem Teilstück befanden sich das Gartenlokal und der Spielplatz. Da die Stadt Markkleeberg jetzt der neue Eigentümer dieses Flurstückes war, wurden ab 1943 im Kantinengelände Zwangsarbeiter einquartiert. Diese Zwangsarbeiter waren zur Arbeit in den Junkerswerken verpflichtet.
Mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg (1939-1945). Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Vereinsarbeit auf ein Mindestmaß beschränkt, auch Sommerfeste für die Kinder fanden weiterhin entsprechend den Möglichkeiten dieser Zeit statt. Durch die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 in Berlin war der 2. Weltkrieg zu Ende.
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches hatten auch die Kleingärtner und Siedler in der sowjetischen Besatzungszone mit massiven Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Landesregierung Sachsens enteignete im Februar 1946 die Kleingärtner und löste die Vereine formal auf; ihr Vermögen und ihre Rechte gingen auf die Kommunen über. So wurde mit Antrag vom 26. September 1946 auf Anraten des Grundstückamtes Markkleeberg am 5. Oktober 1946 auch dieser Verein aufgelöst und im Vereinsregister gelöscht.
Nach langem Hin und Her in der Kleingärtnerpolitik wurde dann 1947 der ehemalige Kleingartenverein der „Kleingartenhilfe des FDGB“ mit unterstellt. So kam es 1947 zur erneuten Namensänderung und zwar in „Kleingartengruppe Zur Sonne im FDGB, Kreis Leipzig e. V.“
Durch die neue Organisation gab es auch neue Rechtsverhältnisse, die nichts mehr mit den Vereinen aus der Zeit der NSDAP oder Weimarer Republik zu tun hatten.
Über eine Entnazifizierung in diesem Verein ist nichts bekannt.
Der September 1949 war für die Kleingärtner in der sowjetischen Besatzungszone und vor allem für die Mitglieder der Gartensparte „Zur Sonne“ von großer Bedeutung. Im Vereinshaus der Gartensparte „Zur Sonne“ trafen sich am 10. und 11. September 1949, unterstützt von den Mitgliedern der Sparte, die 200 Delegierten aus den 5 Ländern der Sowjetischen Besatzungszone (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg) anlässlich der Gartenbauausstellung zu einer Tagung. Auf dieser Tagung wurde erörtert, über die Grundlagen eines eigenen Vereins und die Notwendigkeit der Anlehnung der Kleingärtner an die Organisation des FDGB. Die Diskussion der Delegierten um die Notwendigkeit der Anlehnung war positiv gehalten, in der nachstehenden angenommen Entschließung vom 11. September 1949 heißt es (Übernahme aus der Chronik von Fritz Strenger von 1990):
„Die am 11. September 1949 in Markkleeberg versammelten Delegierten der Zonentagung der Kleingartenhilfe des FDGB stellten mit Befriedigung fest, das in allen Ländern der sowjetischen Besatzungszone der Anschluss an die Kleingartenhilfe des FDGB vollzogen wurde.
Die Konferenzteilnehmer sind davon überzeugt, das die Entwicklung die Kleingarten- und Siedlerbewegung erheblich stärkt und damit zugleich deren sozialpolitische und volkswirtschaftliche Bedeutung unterstrichen wird.“
Um die Wahrung der eigenen Interessen appellierten die Delegierten an die noch abseits stehenden Kleingärtner und Siedler, sich der Kleingartenhilfe des FDGB anzuschließen. Die versammelten Delegierten wanden sich an das Sekretariat der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK), damit eine notwendige Verordnung zur Schaffung einer Rechtsgrundlage für die Kleingartenhilfe des FDGB veranlasst wurde. In dieser Verordnung wird gefordert, dass die Bestrebungen der Kleingärtner und Siedler zur Abänderung des Pachtschutzes mit Nachdruck unterstreicht und in welcher Form eine Reform in der Aufbringung der Anliegerkosten durchführbar ist.
Als am 7. Oktober 1949 die DDR gegründet wurde, hofften die Kleingärtner auf eine Verbesserung. Mit der Bildung des Kreisverbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter 1949 kam es erneut zu einer Namensänderung. Die Anlage nannte sich erneut um und zwar in „Kleingartengruppe Zur Sonne im Kreisverband Leipzig Land“.
1950 bis 1965
Unter dem neuen 1. Vorsitzenden Heinz Wittenbecher entwickelten sich in der Gartenanlage nach 1949 wieder das gesellige Leben und die Gemeinschaftsarbeit.
Es wurden wieder die Kinder- und Sommerfeste als Höhepunkte gefeiert. Der Gartenfreund Kruczek erwarb erneut viele Verdienste bei der Kinderbetreuung und Organisation der Kinderfeste.
Es wurde ein neuer Pachtvertrag zwischen den Pfarrlehn der Kirchengemeinde der Martin Luther Kirche über die „Kleingartenhilfe der FDGB“ e. V. mit dem Vorstand der Gartengruppe „Zur Sonne“ Markkleeberg abgeschlossen.
Anlässlich des Kinderfestes wurde am 2. und 3. Juli 1955 das 50-jährige Bestehen der Gartenanlage „Kleingartengruppe zur Sonne Markkleeberg-West“ gefeiert, sogar der Kirchenvorstand übersandte aus diesem Anlass ein Grußschreiben.
Doch die Ruhe und Freude am Garten war nicht von langer Dauer, denn bereits 1956 zeichneten sich dunkle Wolken über der Gartenanlage ab. Sollten doch auf dem Gelände des Vereins, wie bereits schon mal 1937, Wohnblöcke als Ersatzbauten für die abzureißenden Ortschaften im Braunkohlengebiet gebaut werden. Das gesamte Gelände wurde zum Bauland erklärt. Am 15. September 1956 wurden die Gartenfreunde über die Kündigung ihrer Gärten informiert. Aller Protest nutzte nicht, sogar das Pfarramt wurde um Unterstützung gebeten.
1933 bis 1949
1933 bis 1949
Die Kündigung des Pachtgeländes erfolgte dann im Jahr 1958.
Auch der Kreisverband des VKSK Leipzig Land wurde um Hilfe gebeten und kam damit seinen Verpflichtungen, der Gartensparte zu helfen, voll nach. Denn nur der Kreisverband des VKSK hatte, als juristische Person, gemäß dem Statut vom 30. Januar 1955, das alleinige Recht, Grundstücke zum Zwecke der Weiterverpachtung an Kleingärtner zu pachten. Durch die aktive Hilfe des Kreisverbandes des VKSK Leipzig-Land wurde dann westwärts der Koburger Straße eine Wiese und ein Stück Ackerland als Ersatzland zur Verfügung gestellt.
Der Kreisverband schloss einen Pachtvertrag mit dem VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Markkleeberg ab und übergab das Gelände der Gartensparte „Zur Sonne“ zur Nutzung.
Die Neugestaltung der Anlage und der große Umzug in den Jahren 1958 bis 1962
Im Jahr 1958 begann unter dem 1. Vorsitzenden des Vorstandes, Richard Jähnichen und dem Landschaftsarchitekten Dieter Kiesel die Gestaltungs- und Umzugs-arbeiten. Das neue Gelände wurde von einer Kommission vermessen und in Parzellen sowie Wege aufgeteilt. Der Mittelpunkt bildete einen zentralen Platz als Festwiese, wo eine ca. 200 Jahre alte Blutbuche stand.
Jeder Kleingärtner, der mit umziehen wollte, konnte sich eine Parzelle aussuchen und nach der Vergabe mit dem Umzug beginnen. Das neue Gelände umfasste 135 Parzellen. Für die Gartenfreunde gab es eine bescheidene finanzielle Entschädigung, die dem Verlust und der Arbeitsleistung nicht entsprach.
Der Umzug war ein mühevolles Unterfangen, da tagelang die Bäume, Sträucher und andere Kulturen umgepflanzt wurden, zuvor mussten aber erst der Boden vorbereitet werden. Die Lauben wurden demontiert und an neuer Stelle wieder aufgebaut, die Größe und der Standort der Laube wurde durch den Vorstand festgelegt, ansonsten konnte jeder Gartenfreund seinen Garten nach seinen Vorstellungen und Bedarf gestalten. Bis jeder mit seinem Umzug fertig war und alles so geordnet hatte, vergingen zwei bis drei Jahre, denn zu dem eigenen Garten kam noch die viele Gemeinschaftsarbeit dazu. Es wurden Wege geschaffen und auf dem Festplatz ein großer Spielplatz mit Sandkasten, Karussell und eine Parallelschaukel errichtet. Von den 275 Gartenpächtern waren es ca. 100, die den Umzug bewältigten und so noch mal neu begannen. Viele ältere Gartenfreunde waren mit dem Umzug überfordert und gaben auf. So konnten vor allem junge Leute, die in den Wohnungen, die auf dem ehemaligen Gelände gebaut wurden, wohnten, als Gartenfreunde gewonnen werden. Bereits 1962 waren dann alle 135 Gärten von ca. 200 m² vergeben.
Nach dem Umzug wurde mit jedem Gartenfreund der neuen Anlage ein Pachtvertrag abgeschlossen, der die Unterschriften des Vorsitzenden des Kreisverbandes, des Vorsitzenden der Gartensparte und des Pächters des Gartens trug.
Das Gewinnen von jungen Leuten war für die Anlage von großem Nutzen. Es war eine Bereitschaft vorhanden, für die Gemeinschaftsarbeiten sowie auch Funktionen im Vorstand zu übernehmen, um somit das Vereinsleben positiv zu gestalten. Im Frühjahr 1962 wurde ein neuer Vorstand gewählt, das Durchschnittsalter des Vorstandes betrug 32 Jahre. Der 1. Vorsitzender, Gartenfreund Jochen Emmerling, leitete das Geschick der Sparte bis Februar 1968 und dann noch mal 1970 bis 1977. Die kulturellen Höhepunkte waren die jährlichen Kinder- und Sommerfeste sowie im Herbst das Erntefest in einer Gaststätte mit Programm und Tanz. Bei den Kinder- und Sommerfesten wurden dann von der Gartensparte aus von den Gartenfreunden Erdbeeren in kleinen Körbchen gesammelt (ca. 500 g), die nach der Eröffnung des Festes von den Kinder in einem Umzug zu dem benachbarten Krankenhaus gebracht wurden.
Es kamen immer zwischen 80 bis 100 Körbchen zusammen, die von den Gartenfreunden gespendet wurden. Diese Tradition setzte sich bis Ende der 80er Jahre fort.
Trotz des Umzuges und auch in den darauffolgenden Jahren wurde ein Plan zur Entwicklung und Gestaltung der Anlage in einem Jahresplan konkretisiert. Ein Bestandteil dieses Planes war vor allem der Bau einer Wasserleitung, die Verlegung der Wasserrohre bis in jeden Garten und die Schaffung eines Wasseranschlusses pro Garten. Um das notwendige Gießwasser zu erhalten, hatten sich die einzelnen Gartenfreunde eigene Brunnen oder Wasserlöcher gegraben. Einige hatten sich oberirdische provisorische Leitungen von der Hauptwasserleitung ab bis zu ihren Gärten gelegt.
Aber 1963 wurde das „Projekt Wasserleitung“ in Angriff genommen. Trotz Materialengpässen wurden in der Anlage alle Gärten in den darauffolgenden Jahren mit einem Wasseranschluß versehen. Ab 1965 bemühten sich einzelne Gartenfreunde um einen Anschluss an das Energienetz. Eine Kommission wurde gebildet, die sich um die erforderlichen Genehmigungen kümmerte und das Material beschaffte. Sie regelte die Kabelverlegung und auch die Abnahmeprüfungen für jeden Gartenanschluss. Wer in seinem Garten einen Stromanschluss haben wollte, bekam ihn auch. So schritt die Verlegung rasch voran und es gab aber nur wenige Gartenfreunde, die keinen Elektroanschluss in der Laube wollten.
Die Gemeinschaftsarbeiten standen stets im Vordergrund. So wurden im Jahr 1965 1.630 Stunden von den Gartenfreunden als Gemeinschaftsarbeiten geleistet. Das waren im Durchschnitt 13 Stunden pro Garten. Der Umzug und der Neuaufbau der Gartensparte war für die Bevölkerung von großem Interesse, so ein Ausschnitt aus der „Leipziger Rundschau – Heimatzeitung von Stadt und Land“ von 1964.
Dieser Artikel berichtet über die Jahre 1959 bis 1963 und beschreibt den Umzug und den Neuaufbau der Anlage auf dem jetzigen Standort in der Zeit von 1959 bis 1963. In dieser Zeit leisteten die Gartenfreunde insgesamt 13.000 Aufbaustunden. Es wurden auf einer Wiese 136 Gärten von ca. 200 m² geschaffen und zu einer modernen Anlage ausgebaut. Da die Gartensparte wegen des Umbaus und der Verlagerung nicht an den Wettbewerben des Verbands teilnehmen konnte, startete sie jährlich einen eigenen Wettbewerb unter der Zielstellung „Der schönste und zweckmäßigste Kleingarten“. Die fachlichen Schulungen übernahmen die sechs Berufsgärtner aus den Mitgliedern der Sparte.
Der VKSK rief auch jedes Jahr zum Wettbewerb auf und die besten Kleingartensparten wurden dann für ihre Erfüllung des Wettbewerbs mit Preisen und Urkunden geehrt. Durch die vielen Kleingärten konnte daher auch die Versorgung der Bevölkerung der DDR mit Obst und Gemüse gewährleistet werden.
Die Gartensparte beteiligte sich immer mit großem Erfolg an den vom Ortsausschuss des VKSK organisierten Lehr- und Leistungsschauen. So konnte die Sparte 1964 eine Goldmedaille und 1965 eine Silbermedaille für die Ausstellung und Präsentation der Leistungen der Sparte erringen.
1965 bis 1970
Auch in den darauffolgenden Jahren wurde die Sparte immer wieder für ihre guten Leistungen geehrt. Bei der Abrechnung des Wettbewerbs 1973 wurde festgestellt, dass die 135 Gärten 41.500 kg Obst und Gemüse erwirtschaftet hatten das waren durchschnittlich auf 100 m² 157,4 kg.
Dafür gab es Leistungsanerkennungen und auch Geldprämien vom Kreisverband des VKSK.
Ein Fotozirkel wurde gebildet, um das Geschehen auch in Bildern festzuhalten. Viele schöne Fotos von den Kinder- und Sommerfesten entstanden, die dann bei den Mitgliederversammlungen ausgestellt wurden. Leider konnte der Zirkel nur ein paar Jahre bestehen
Die Kinder- und Sommerfeste waren immer der Höhepunkt in den darauffolgenden Jahren.
Der Vorstand und seine Mitglieder waren immer darauf bedacht, trotz der angespannten Versorgungslage für die Sparte genügend Bier, Limo, Würstchen usw. zu bekommen. Um das auch die nächsten Jahre zu gewährleisten, übernahm zwischen 1970 und 1979 das Ehepaar Emmerling und Gartenfreund Strenger die Besorgung der Lebensmittel und Getränke, die dann an die Mitglieder und Gäste verkauft wurden. Auf der Festwiese gab es auch ein Bratwurststand, sehr zu Freude aller Gartenmitglieder.
So wurden 1971 unter anderem 2.100 Flaschen Bier, 750 Flaschen Limo oder Cola, 1000 Bratwürste und 400 Wiener Würstchen an die Gartenmitglieder und Gäste verkauft. Die durch den Verkauf erzielten Einnahmen wurden zur Deckung der Kosten des Festes wieder verwendet. Damit dies alles seine Richtigkeit hatte, musste beim Rat der Stadt Markkleeberg eine Tageskonzession beantragt werden.
Damit der zu den Kinder- und Sommerfesten oft aufkommende Regen das Fest nicht stören konnte, wurden Planen zur Überdachung auf der Festwiese gespannt. Für das lustige Treiben der Kinder sorgten verschiedene Unterhaltungsspiele, Kutschfahrten, Kasperletheater und der Baumelschub (Galgenkegeln). Ein Eisstand und die Tombola durften natürlich nicht fehlen. Abends wurde das Fest für die Kinder immer mit einem Lampionumzug durch die Gartensparte beendet. Die Tradition der Schreberbewegung wurde auch in der DDR und in dieser Gartensparte fortgesetzt.
Ab 1979 wurde das Kinder- und Sommerfest zugleich mit dem Wohnbezirksausschuss (WBA) 5 der Nationalen Front als Wohngebietsfest gefeiert. Damit die Kinder- und Sommerfeste für die Gartenmitglieder immer wieder attraktiv blieben, bemühte man sich seitens des Vorstandes immer um etwas Neues. So wurde von den Vertretern des WBA alljährlich eine Freiluft-Kegelbahn aufgebaut und betrieben, ein Schießstand wurde errichtet und ein Volleyballturnier sorgte für sportliche Betätigung und Wettkampfatmosphäre. Andere Höhepunkte waren eine Modenschau mit Verkaufscharakter, die Vorführung der Dressuren von Diensthunden, eine Falkner-Vorführung und die Flugmodellschau.
Um einen weiteren Höhepunkt im Vereinsleben zu haben, wurde im Herbst 1968 von den Vorstandsmitgliedern der „Karnevalsclub zur Sonne“ gegründet. Am 8. Februar 1969 fand der erste Fasching der Gartensparte in der Parkgaststätte in der Agra statt. Er fand großen Anklang bei den Gartenmitgliedern und war ein so großer Erfolg, dass die Feierlichkeit mit einem selbst erarbeiteten jährlich neuen Programm (einschließlich Büttenrede) einen festen Platz im Vereinsleben erhielt. Seit dem Jahr 1970 hält der Gartenfreund Amelang mit viel Witz und Biss die Büttenrede. In Folge der Absprachen mit der Abteilung Kultur der Stadt Markkleeberg findet die Faschingsveranstaltung seit 1975 jährlich im großen Saal des Ratskellers „Zur Linde“ statt. Zur Generalprobe wurde für die Volksolidarität ein Rentnerfasching gestaltet.
1971 bis 1974
Die Erweiterung der Gartenanlage
Der ständige Bedarf an neuen Gärten veranlasste den Vorstand, sich um eine Erweiterung der Anlage zu bemühen. Durch Gespräche mit dem Rat der Stadt Markkleeberg konnte der Sparte das angrenzende Gelände am Equipagenweg von ca. 3 Hektar zur Verfügung gestellt werden. Es handelte sich um eine alte Obstplantage von ca. 2 Hektar und ein Hektar Ödland.
Nach den Richtlinien des VKSK zur Gestaltung und zum Aufbau von Kleingartenanlagen wurden unter der Leitung des Landschaftsarchitekten Dieter Kiesel und von den Fachberatern mehrere Entwürfe für das Erweiterungsgelände erstellt. Es wurde der Entwurf berücksichtigt, der die vorhandenen Grünbereiche gestalterisch und funktionell zu einem Kleingartenpark zusammenschließt. Mit Rabatten vor den Gärten und anderen parkähnlichen Gestaltungselementen wurde die Anlage dem vorhandenen Krankenhauspark angepasst. Der Rat der Stadt Markkleeberg stellte dafür finanzielle Mittel in einer Höhe von 42.000 M zur Verfügung. Als Laubentyp wurde der Typ Dresden III als Einzel- oder Doppellaube von 16 m² mit geneigtem Satteldach gewählt, und die Projektierung durch das Kreisbauamt bestätigt.
Aus den Bewerbern wurde ein Aufbaustab, der auch dem Vorstand der bestehenden Anlage unterstand, gegründet. Als Leiter des Aufbaustabes fungierte der Gartenfreund Beutling und er tat sich u. a. bei der Bauplanung hervor. Unter seiner Leitung wurde im Juni 1974 die Geländeberäumung in Angriff genommen, es wurden die bestehenden ca. 70 Jahre alten Obstbäume gefällt und das Gelände planiert. Danach wurden die Wege abgesteckt, die Gräben für Wasser und Energie ausgehoben und die Außenumzäunung errichtet. Die Gartensparte wurde durch den Rat der Stadt Markkleeberg und die umliegenden Großbetriebe unterstützt. So stellte der Petrolchemische Kombinatsbetrieb „Otto Grotewohl“ in Böhlen Planierraupen und Transportfahrzeuge zur Verfügung.
Nach Erstellung und Abschluss der Gemeinschaftsarbeiten wurde im Dezember 1974 mit der Verteilung der Parzellen begonnen. Die Gartenfreunde mit den meisten geleisteten Aufbaustunden und diejenige, die ihre 500,00 M Erschließungskosten für Wasser- und Elektroanschluss sowie für die Dachplatten aus Wellasbest gezahlt hatten, konnten sich ihre Gärten zuerst aussuchen. Im April 1975 konnte dann mit dem Bau der Lauben, die teilweise unterkellert sind, begonnen werden. Es wurden 47 Gärten von je ca. 300 m² geschaffen. In den Folgejahren fand dann der Geländeausbau seinen Abschluss. Gemäß den entsprechenden Richtlinien des VKSK und den Forderungen des Rates der Stadt Markkleeberg wurden neben den Kleingärten in der Erweiterungsanlage öffentliche Grün- und Erholungsflächen angelegt. Auf der Wiese am Adlertor wurden ein Volleyballplatz und ein Kinderkarusell errichtet. Am Floßgraben wurden Tische und Sitzgruppen zum Verweilen aufgestellt.
Außerdem wurden an einer Ecke ein Verbrennungs- und ein Kompostplatz angelegt. Entlang der Wege pflanzte man Rabatten vor den Gärten.
Durch die Erweiterung war die Anlage auf 181 Gärten angewachsen, die sich harmonisch in die natürliche Auenlandschaft und den ca. 200 Jahre alten Lindenbestand am Equipagenweg einfügen.
Bei einer Objektbegehung am 6. November 1975 konnten Vertreter des Rates der Stadt Markkleeberg feststellen, dass der Ratsbeschluss Nr. 11 /4 /74 vom 31. Juni 1974 projektgerecht verwirklicht worden war. Veröffentlichungen in den Zeitschriften „Wohnen im Grünen“ und in der „Garten und Kleintierzucht“ sowie Fernsehbeiträge, z. B. „Du und Dein Garten“ würdigte die Vorbildlichkeit der Gartenanlage mehrfach.
Vorstandsarbeit und Mitgliederversammlungen
Die Mitgliederversammlungen wurden gemäß dem Statut des VKSK abgehalten. Auf der Jahreshauptversammlung legte der Vorstand Rechenschaft über die geleistete Arbeit, die finanziellen Verhältnisse der Sparte und über die Gemeinschaftsarbeiten ab. Der Entwurf eines Haushalts- und Arbeitsplans für das neue Jahr ist den Mitgliedern vorzulegen und darüber abzustimmen. Der Jahresarbeitsplan beinhaltet die Pflege-, Gestaltungs- und Rekonstruktionsarbeiten in der Anlage sowie die Themen der Mitgliederversammlungen. Es wurden auch für die Mitglieder ständig Fachvorträge zu den verschiedensten Themen gehalten so auch unter anderem zu:
Krankheiten und Schädlinge im Garten
Dünge ich richtig?
Die Kompostierung
Schnittblumen, Stauden und Blütenpracht im Garten
Obstbaumschnitt
Versicherung im Garten
Aller 3 Jahre wurde in einer Wahlversammlung der Vorstand neu gewählt, aber meist bestätigt. 1977 stand Gartenfreund Jochen Emmerling nicht mehr zur Wahl, den Vorsitz übernahm Gartenfreund Gerhard Schmidt, der das Amt bis 1988 innehatte.
An dieser Stelle sollen auch die Gartenfreunde erwähnt werden, die gern experimentierten und etwas Neues ausprobierten.
Außerdem wurden an einer Ecke ein Verbrennungs- und ein Kompostplatz angelegt. Entlang der Wege pflanzte man Rabatten vor den Gärten.
Durch die Erweiterung war die Anlage auf 181 Gärten angewachsen, die sich harmonisch in die natürliche Auenlandschaft und den ca. 200 Jahre alten Lindenbestand am Equipagenweg einfügen.
Bei einer Objektbegehung am 6. November 1975 konnten Vertreter des Rates der Stadt Markkleeberg feststellen, dass der Ratsbeschluss Nr. 11 /4 /74 vom 31. Juni 1974 projektgerecht verwirklicht worden war. Veröffentlichungen in den Zeitschriften „Wohnen im Grünen“ und in der „Garten und Kleintierzucht“ sowie Fernsehbeiträge, z. B. „Du und Dein Garten“ würdigte die Vorbildlichkeit der Gartenanlage mehrfach.
Andere Gartenfreunde erprobten mehr und weniger erfolgreich alle möglichen Pilzsorten wie Champions, Austernseitlinge u. ä. aus. Auch andere Raritäten, wie zum Beispiel Tomatenpflanzen, die bis zu 3 m hoch werden und hochrankende Erdbeeren, wurden von einigen Gartenfreunden erfolgreich angepflanzt. Als die ersten Kulturheidelbeeren auf den Markt kamen, gab es Gartenfreunde die sich auch damit beschäftigten. Gartenfreund Keyselt züchtete erfolgreich in seinem Garten Tauben.
Zwei Imker im Verein trugen wesentlich zu guten Erträgen bei. Bei einem Imker aus dem Verein machte sich vor einigen Jahren ein Bienenvolk selbstständig und ließ sich an einer anderen Stelle auf dem Gelände des Gartenvereins nieder. Es herrschte große Aufregung, der besagte Imker erschien dann nach einiger Zeit bekleidet nur mit Badehose, griff in den Bienenhaufen, schnappte sich die Königin und ging ohne gestochen zu werden, mit dieser Königin wieder in seinen Garten.
Eine Vielzahl von Gartenfreunden befasste sich mit dem Anbau von Gurken im Frühbeet oder dem Klein-Gewächshaus. So führte die Vielseitigkeit der Freizeitbeschäftigung zu einer interessanten Gartenarbeit und guten Erträgen. Der Anbau von Obst und Gemüse stand immer noch sehr im Vordergrund, sodass neben ihrem Eigenverbrauch viele Kleingärtner noch überschüssiges Obst und Gemüse in die Aufkaufstellen brachten. Insbesondere waren es Johannis- und Stachelbeeren, Sauerkirschen, Äpfel, Gurken, Möhren und Bohnen.
Die wurde einerseits mit extrem günstigen Aufkaufspreisen vergütet. Anderseits wurden die Gartenfreunde prämiert, die besonders viel Gemüse und Obst in die Ankaufsstellen brachten.
Um die Lösung der erforderlichen Pflege-, Gestaltungs- und Rekonstruktionsarbeiten zu ermöglichen, sind von jedem Gartenfreund Pflichtstunden zu erbringen. Diese werden vom Vorstand in einer Mitgliederversammlung als Beschluss abgestimmt. Sie werden jährlich erbracht und es können mal 10 Stunden, aber auch mal bloß 8 Stunden sein. Seitens des Vorstandes werden die Arbeiten geplant, die Gartenfreunde dementsprechend eingesetzt und das Geleistete abgerechnet. Viele Gartenfreunde schaffen weitaus mehr Stunden als vorgesehen und dies fast jedes Jahr, daher gehört Ihnen unser Dank. Aber es gibt auch Gartenfreunde, die mit Gemeinschaftsarbeit nichts am Hut haben und jedes Jahr eine Extraeinladung und ein persönliches Gespräch seitens des Vorstands brauchen. Als Festlegungen werden dann Nachholung bzw. Bezahlungen der nicht geleisteten Pflichtstunden getroffen.
In den Vorstandssitzungen wurde sich bereits seit Beginn der Anlage immer wieder bemüht, die Pflichtstunden für die Gartenmitglieder interessant zu gestalten und auch auf einzelne Gartenfreunde einzugehen. So wurden Pflegestücke verteilt, die ganzjährig von den Gartenfreunden betreut werden, und die Termine für die Arbeitseinsätze beizeiten in den 3 Schaukästen des Vereins ausgehangen. Können Gartenfreunde zu den Terminen der Arbeitseinsätze aus beruflichen, gesundheitlichen und schwerwiegenden privaten Gründen nicht teilnehmen, so bemüht sich der Vorstand um eine individuelle Ableistung der Stunden (z.B. Tor streichen).
Die gegenüber den Gärten 194 bis 196 angelegten Plätze für Kompost und Verbrennung werden von manchen Gartenfreunden als private Mülldeponie genutzt und immer wieder werden sie von den Gartenfreunden Bergner und Rosemann in Ordnung gebracht.
1984 bis 1989
Bau des Vereinsschuppens
Der Verein benötigte dringend einen massiven Materialschuppen und vor allem wurde ein Vereinszimmer für die Vorstandssitzungen gebraucht. So begann am 30. April 1984 der Bau des Vereinsschuppen mit einem Zimmer im den Maßen 15 mal 5 m.
Schon im Vorfeld der Baumaßnahme wurde von den aktiven Spartenmitgliedern Abbruchmaterial aus den Abbruchorten Eythra und Bösdorf dort aufbereitet und heran transportiert sowie gelagert. Die Gartenfreunde Bergner, Rosemann, Arnhold und dessen Vater leisteten täglich nach Feierabend und an den Wochenenden von Frühjahr bis November 1984 viele Stunden.
Durch Ihren Fleiß und die Initiative der vielen Gartenfreunde konnte vor Beginn des Winters das massive Gebäude zur Nutzung der Sparte übergeben werden. Für den Bau des Vereinsschuppens wurden 1600 Stunden geleistet. Die Kosten für den Schuppen mit Vereinszimmer betrugen mit der Vorbereitung im Jahr 1983 und bis zum Ende des letzten Handgriffs im Jahr 1986 13.750 M.
Der damalige Vorsitzende, Gartenfreund Schmidt, zeichnete die Gartenfreunde Bergner und Rosemann als „Aktivisten der sozialistischen Arbeit“ und den Gartenfreund Arnhold sowie dessen Vater mit einer Geldprämie aus. Die Mitglieder gaben dem Vorsitzenden Schmidt die volle Zustimmung bei der Auszeichnung der oben genannten Gartenfreunde. Auch der Vorsitzende selbst hatte einen großen Anteil an der Planung und Realisierung des Bauvorhabens.
Zur Vorstandswahl 1988 gab Gartenfreund Schmidt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen auf und Gartenfreund Matthes übernahm die Nachfolge. Leider erkrankte auch er und musste sein Amt bereits wieder im Dezember 1988 aufgeben. Als neuer Vorsitzender übernahm Gartenfreund Gerhard Vogel das Amt.
Für das Jahr 1989 sah die Aufgabenstellung vor, den 40. Jahrestag der DDR sowie den 30. Jahrestages der Gründung des VKSK anlässlich einer Feierstunde festlich zu begehen. Diese Feier fand zum Erntefest am 28. Oktober 1989 statt. Die Sparte wurde durch den Vertreter des Bezirksvorstandes des VKSK, Gartenfreund Portisch, mit einer Ehrenurkunde und einem Tischwimpel sowie mit der Urkunde über die Eintragung in das Ehrenbuch des Zentralvorstandes ausgezeichnet. Der Vertreter des Kreisvorstandes des VKSK, Gartenfreund Müller, überreichte der Sparte die Urkunde „Anerkanntes Naherholungsgebiet“.
Eine Ehrenberatung zur Traditionspflege zum 40. Jahrestag der 1. Tagung der Landesausschüsse der Kleingärtner und Siedler fand am 8. September 1989 im Spartenzimmer der Sparte statt. An dieser Beratung nahmen Vertreter des Rates der Stadt Markkleeberg, Sekretäre der Bezirks- und des Kreisvorstandes, der Vorstand und ältere Mitglieder der Gartensparte teil.
Schon im Vorfeld der Baumaßnahme wurde von den aktiven Spartenmitgliedern Abbruchmaterial aus den Abbruchorten Eythra und Bösdorf dort aufbereitet und heran transportiert sowie gelagert. Die Gartenfreunde Bergner, Rosemann, Arnhold und dessen Vater leisteten täglich nach Feierabend und an den Wochenenden von Frühjahr bis November 1984 viele Stunden.
Durch Ihren Fleiß und die Initiative der vielen Gartenfreunde konnte vor Beginn des Winters das massive Gebäude zur Nutzung der Sparte übergeben werden. Für den Bau des Vereinsschuppens wurden 1600 Stunden geleistet. Die Kosten für den Schuppen mit Vereinszimmer betrugen mit der Vorbereitung im Jahr 1983 und bis zum Ende des letzten Handgriffs im Jahr 1986 13.750 M.
1990 bis 1999
Im November 1989 kam die Wende, in der Folgezeit löste sich der VKSK auf und die Gartensparte wandelte sich um in einen Verein um. Die Registrierung des Gartenvereins „Zur Sonne“ e.V. erfolgte am 16. Juli 1990 im Vereinsregister des Kreisgerichtes Leipzig Land. Ein neues Statut musste vom Vorstand erarbeitet werden. Bei dieser Erarbeitung gab es im Vorstand Meinungsverschiedenheiten, worauf Gartenfreund Vogel sein Amt niederlegte. Gartenfreundin Wirkner übernahm dann den Vorsitz im Verein, aber auch sie legte das Amt der Vorsitzenden bereits im Jahr 1991 nieder.
Ab 1991 übernahm Gartenfreund Rasche erst kommissarisch den Vorsitz des Gartenvereins. In der Mitgliederversammlung 1992 wurde er dann als Vorsitzender gewählt und bestätigt. Unter seiner Leitung wurden nun endgültig die Schwierigkeiten der Vereinsbildung gemeistert, das Statut wurde auf den neusten Stand gebracht und die Gartenordnung überarbeitet.
Die Gemeinnützigkeit wurde beantragt und auch bestätigt. Auch der Verein musste sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Es stiegen die Kosten für Pacht, Wasser, Energie und Steuern. 1992 wurden in jeden Garten Wasseruhren eingebaut und der Verbrauch des Einzelnen abgerechnet. In der Erweiterungsanlage sind alle Gärten mit Elektroanschluss ausgestattet, während in der Altanlage nur 92 Gärten von 136 über einen Elektroanschluss verfügten. Alle Gartenfreunde, die einen Elektroanschluss in ihren Garten haben wollten, wurden auch vom Vorstand unterstützt. Durch das in Sachsen geltende Verbrennungsverbot wurden der Verbrennungs- und der Kompostplatz abgeschafft. Da es in jedem Baumarkt genügend Material und Baustoffe gab, nutzten die Gartenfreunde die Angebote zur Verschönerung Ihrer Gärten. Dazu ein paar Beispiele:
In der Nachwendezeit wurde auch der Verein von Einbruchsserien mit betroffen. Es wurden Fragen der Sicherheit in der Anlage an den Vorstand herangetragen. Ein Tor wurde in der Mitte des Weges eingesetzt und verschlossen. So konnte verhindert werden, dass mit PKWs die Anlage durchfahren wurde. Für die Fußgänger und Radfahrer wurde an der Seite ein ca. 1,50 m breiter Gang gelassen. Auf verschiedenen Wegen wurden Poller eingebaut.
Der Tradition gemäß wurden weiterhin, nur mit einer kurzen Unterbrechung durch die Wendezeit, die Kinder- und Sommerfeste gefeiert. Der Faschingsclub wurde vom Verein unterstützt und er konnte jedes Jahr zur Faschingszeit mit einem neuen Programm aufwarten.
Die Gemeinnützigkeit wird alle 3 Jahre nach einem Rundgang durch die Gartenanlage mit den Mitarbeitern des Kreises Leipzig-Land und Vertretern des Kreisverbandes geprüft und gegebenenfalls mit Auflagen wieder bestätigt (Anmerkung des Überarbeiters: Rundgänge durch die Gartenanlage standen nie und stehen in keinem Bezug zur kleingärtnerischen Gemeinnützigkeit, deren Voraussetzung abschließend in § 2 BKleingG geregelt sind).
Durch die Rückübertragung von Grund und Boden der Stadt Markkleeberg an die Stadt Leipzig (in Form eines Gebietsaustausches) änderte sich für den Verein der Verpächter: nun ist das Grünflächenamt der Stadt Leipzig für den Verein zuständig.
Neugestaltung des Lagerplatzes
1996 wurde der letzte alte Schandfleck des Vereins beseitigt. Auf dem Lagerplatz wurden die alten Holzschuppen abgerissen und eine Garage mit Carport errichtet.
Die Sommerfeste sind jetzt dadurch immer zweigeteilt: Die Kinderspiele finden auf der Festwiese statt und die Erwachsenen vergnügen sich auf dem Lagerplatz. Die neu errichtete Garage dient zwar vorrangig zur Lagerung von Materialien und als Unterstand für die Gerätschaften, aber bei den Sommerfesten wird sie zum Bierausschank.
Da es aber auch Kaffee und Kuchen geben sollte, wurde im Schuppen eine kleine Kaffeeküche eingebaut. Zu den Kinder- und Sommerfesten wird sie sehr genutzt. Außerdem können Gartenfreunde zu privaten Feiern das Vereinszimmer mit Küche gegen ein geringes Entgelt mieten. Um bei den Regenschauern, die die Sommerfeste oft begleiten, nicht ungeschützt zu sein, hat sich der Verein auch 2 große Partyzelte sowie 10 Biertischgarnituren angeschafft.
Auch im Kleingartenverein „Zur Sonne“ e. V. treten ab und zu verschiedene kleine Nachbarschaftsstreitigkeiten auf, die die Klärung durch den Vorstand benötigten. Aber bisher konnten die Gemüter immer wieder beruhigt werden.
2000 bis 2004
In den Vorstandssitzungen wurde sich bereits seit Beginn der Anlage immer wieder bemüht, die Pflichtstunden für die Gartenmitglieder interessant zu gestalten und auch auf einzelne Gartenfreunde einzugehen. So wurden Pflegestücke verteilt, die ganzjährig von den Gartenfreunden betreut werden, und die Termine für die Arbeitseinsätze beizeiten in den 3 Schaukästen des Vereins ausgehangen. Können Gartenfreunde zu den Terminen der Arbeitseinsätze aus beruflichen, gesundheitlichen und schwerwiegenden privaten Gründen nicht teilnehmen, so bemüht sich der Vorstand um eine individuelle Ableistung der Stunden (z.B. Tor streichen).
Die gegenüber den Gärten 194 bis 196 angelegten Plätze für Kompost und Verbrennung werden von manchen Gartenfreunden als private Mülldeponie genutzt und immer wieder werden sie von den Gartenfreunden Bergner und Rosemann in Ordnung gebracht.
Zur Vorstandswahl im April 2002 trat Gartenfreund Karl-Heinz Rasche nach 11 Jahren als Vorsitzender des Vereins aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an. Da sich aber keiner der Gartenfreunde bereit erklärte, das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen, leitete er das Geschick der Anlage kommissarisch bis November 2002 weiter. In einer zweiten Wahlveranstaltung konnte der Verein dann Gartenfreund Dieter Graul als Vorsitzenden gewinnen. Er wurde am 22.11.2002 einstimmig von der Mitgliederversammlung bestätigt.
Da die Gartenfreunde auch immer älter wurden und das Mähen der vielen Grünflächen des Vereins sehr mühselig war, schaffte sich der Verein einen Rasentraktor sowie später auch einen Freischneider an.
Im Jahr 2004 konnte der Verein ein weiteres Stück der Wasserleitung erneuern. Das Teilstück, der Wasserleitung, zwischen den Gärten Nr. 70-76 und Nr. 80-87 wurde erneuert und unter der Erde verlegt. Die Kosten wurden vom Verein übernommen. Das Eingangstor wurde immer wieder beschädigt und der Vorstand beschloss, ein neues anfertigen zu lassen. Die entsprechenden Angebote wurden eingeholt. Da nach der Wende die Dachbegrünung aktuell wurde, gestaltete ein Gartenfreund so auch sein Laubendach.
2005
Im Jahr 2005 wurde der Verein 100 Jahre alt. Leider musste als Auftakt des Jubiläumsjahrs die befallene Blutbuche, das Wahrzeichen des Vereins, gefällt werden. Nicht alle Gartenfreunde hatten das Verständnis und Einsehen. Der Vorstand musste sich bei diesen Aktionen auch von manchen Gartenfreunden unberechtigte Anschuldigungen gefallen lassen.
Im April 2005 wurde das marode Eingangstor in Richtung Koburger Straße durch ein neues ersetzt.
Das 100-jährige Bestehen der Anlage wurde am 21. Mai 2005 mit einem großen Fest im großen Rathaussaal in der Gaststätte „Zur Linde“ gefeiert. 240 Gartenfreunde und Gäste vergnügten sich bei einem schönen Programm, gutem Essen und Tanz bis in die Morgenstunden. Außerdem wurde der Verein anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Gartenanlage zum Tag des Ehrenamtes am 29. Mai 2005 in Dresden-Pillnitz mit der Ehrenschleife des LSK durch den Präsidenten Peter Paschke geehrt.
Zum Kinder- und Sommerfest am 25. Juni 2005 war die Teilnahme der Gartenfreunde leider sehr gering. Außerdem musste der Laternenumzug ohne Musik stattfinden und auch das Wetter war wie immer etwas mittelmäßig. Ein Kinder- und Sommerfest ohne Regen und Wind gab es in der Anlage sehr selten.
Zur Jahreshauptversammlung und Vorstandswahl am 5. November 2005 wurde durch die stellvertretende Vorsitzende Fahrig Rechenschaft über das vergangene Jahr abgelegt. Der alte Vorstand wurde entlastet und wieder neu gewählt. Die Schriftführerin trat jedoch nicht mehr zur Wahl an, aber der Verein konnte eine neue Schriftführerin gewinnen.
Am 2. Dezember 2005 war die Jahresabschlussfeier mit Vorstandsmitgliedern und verdienstvollen Gartenfreunden. In einer gemütlichen Runde wurde über das Erreichte und das Dazukommende gesprochen, mit einem kleinen Präsent und vielen guten Wünschen ging es nach ca. 3 Stunden wieder nach Hause.
Hier endet die von Gartenfreundin Christine Buschmann überarbeitete Chronik von Fritz Strenger.
Einen Nachtrag zur Feier des hundertjährigen Bestehens möchte ich hier an dieser Stelle noch anfügen. Die Leipziger Volkszeitung brachte einen ausführlichen Bericht zu diesem Ereignis:
Weiterhin ist noch in diesem Zusammenhang ein Ereignis zu erwähnen, das im Nachgang zu dieser Jubiläumsfeier durchgeführt wurde. Vom Territorialverband und von der Stadt Leipzig (Grünflächenamt) wurde eine kleine Feier auf unserer Festwiese organisiert, bei der unser verdienstvoller Gartenfreund Karl-Heinz Rasche in Anerkennung seiner guten Arbeit sowohl für den Verein als auch für den Territorialverband während seiner aktiven Zeit geehrt wurde. Es wurde ihm zu Ehren ein echter Tulpenbaum (Linodendron tulipitera) mit einer Erinnerungstafel auf dem Festplatz aufgestellt.
2006 bis 2009
Am 08.11.2008 fand eine Mitgliederversammlung statt, auf der der bisherige Vorsitzende Dieter Graul sein Amt als 1. Vorsitzender endgültig niederlegte. Er hatte bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass er das Amt aus persönlichen Gründen nicht mehr ausführen konnte und wollte.
Mit Mike Schatte hatte sich ein neuer Mann zur Wahl gestellt, der auch einstimmig von der Vollversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde.
Als 2. Vorsitzender stellte sich der bisherige Vorsitzende Dieter Graul zur Verfügung. Er wollte mit seiner Erfahrung dem Neuling unter die Arme greifen. Zum Schriftführer wurde der Gartenfreund Ludwig gewonnen.
Für das Amt des Kassenwarts wurde Frau Helm gefunden, die nicht Mitglied unseres Vereins war. Die bisherige langjährige Kassiererin Christine Buschmann hatte nicht wieder kandidiert. Sie wurde mit Dank für ihre gute Arbeit verabschiedet.
Es wurde in dieser Wahlversammlung festgelegt, dass die künftigen Jahreshauptversammlungen im zeitigen Frühjahr stattfinden sollen. Mit großem Enthusiasmus nahm das neue Team die verantwortliche Arbeit auf.
In dieser Zeit fand im angrenzenden Kees’schen Park eine umfangreiche Sanierung statt. 2009 begann die Instandsetzung des Adlertores, das am 26.04.2010 neue, rekonstruierte Torflügel erhielt. Anschließend wurde auf der Grenze zu unserer Anlage eine neue, gestalterisch ansprechende Zaunanlage errichtet. Hierdurch wurde ein langjähriges Problem unserer Anlage auf schöne Weise gelöst.
Ursprünglich standen beim Aufbau unserer Anlage an dieser Grenze Reste einer Mauer, die durch ihre Baufälligkeit langsam verschwanden und in den entstehenden Lauben Verwendung fanden. Einen Zaun an dieser langen Grenze zu errichten, war von der Sparte bzw. dem späteren Verein finanziell nicht zu stemmen. Der Gartenfreund Rasche ließ daher, um eine dichte Abgrenzung zu erhalten, an dieser Stelle eine Totholzhecke errichten, für die Heckenverschnitt aus den Pflegestücken Verwendung fand.
Diese Totholzhecke war nie ein schöner Anblick. Hinzu kam, dass die „lieben“ Gartenfreunde hier eine gute Gelegenheit sahen, ihren Abfall aus den Gärten auf schnelle Weise zu entsorgen. Die Parkverwaltung entsorgte das angesammelte Totholz und setzte einen ansprechenden ca. 2 m hohen Zaun. Vom Ende dieses Zaunes bis zu unserem Vereinshaus wurde durch den Verein ein Zaun in gleicher Bauart errichtet.
Die Entsorgung des Hecken- und Baumverschnitts aus dem öffentlichen Grün erfolgte nun zwei Mal im Jahr auf dem Verbrennungsplatz, auf dem auch die Gartenfreunde ihre brennbaren Abfälle aus den Gärten anfahren durften. Diese Verbrennung wurde generell aus Gründen des Umweltschutzes untersagt. Auch für den anfallenden Grasschnitt von den Rasenflächen unserer Anlage musste eine Lösung gefunden werden.
Dazu wurde nunmehr der Containerdienst genutzt. Es wurden mehrmals im Jahr Container bestellt, die zuerst auf dem Equipagenweg aufgestellt wurden. Da sie aber unkontrolliert beladen wurden, kam nur ein abschließbarer Platz dazu in Frage. Künftig kamen sie daher auf dem Lagerplatz zur Aufstellung. Bei Veranstaltungen konnten keine Container bestellt werden.
Die Kinder- und Gartenfeste fanden immer noch zweigeteilt statt. Die Kinderspiele wie Kletterstange, Galgenkegeln, Spielmobil, Kinderschminken usw. wurden auf dem Festplatz durchgeführt. Die Versorgung mit Getränken, Bratwurst, Mittagessen aus der Gulaschkanone wurden auf dem Lagerplatz durchgeführt. Dort fanden auch die Vorführungen statt, zum Beispiel Kaspertheater, Bauchtanz und der Aufritt der Akkordeonkapelle der Musikschule oder des Fanfarenzuges.
2010 bis 2013
Bei den Neuwahlen im Frühjahr 2010 wurden gewählt als:
1. Vorsitzender Gartenfreund Sch.
2. Vorsitzender Gartenfreund Achilles
Schatzmeisterin Gartenfreundin G.
Schriftführerin Gartenfreundin Faust
In diesem Jahr wurde eine lang ersehnte Änderung des Gartenfestes organisiert. Es wurde alles zusammen auf die Festwiese verlegt. Die Kinderspiele und die Festzelte. Die Gartenfreunde Angermann, Gawenda und Emmerling, die den Getränkeverkauf seit vielen Jahren durchgeführt hatten, gaben diese Tätigkeit aus Altersgründen auf. Mit dem Getränkeverkauf wurden zwei junge Mädchen betraut, die diese Tätigkeit gut und zuverlässig ausführten. Sie hatten beide bereits Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln können. Die Bestellung der notwendigen Getränke wurde noch von Gartenfreund Emmerling bei dem langjährigen Lieferanten, Getränkeverkauf Albert, in Auftrag gegeben und vom Vorsitzenden abgewickelt. Im Folgejahr wurde alles durch Gfd. S. organisiert. Den Verkauf übernahm eine Gartenfreundin aus der Anlage.
Für die Ableistung der Pflichtstunden wurden weitere Pflegestücke vergeben, die nicht immer in der Nähe der Gärten der Pfleger lagen, sodass keine unmittelbare Zuordnung ersichtlich war. Für die Abfälle aus den Gärten, die über Container zu entsorgen waren, wurden Wertmarken ausgegeben. Was darüber hinaus zum Container gebracht wurde, musste bezahlt werden.
Weiterhin wurde zur Bewältigung der Pflegemaßnahmen ein neuer leistungsfähiger Rasentraktor angeschafft.
Am 30.06.2011 erklärte die Schatzmeisterin G. ihren Austritt aus dem Vorstand. Es wurde dafür mit Gartenfreund Hübeler ein neuer Schatzmeister gefunden, der zur Mitgliederversammlung am 26.11.2011 zusammen mit dem 1. Vorsitzenden Gfd. S. gewählt wurde. Von Gartenfreundin G. wurde keine offizielle Übergabe der Kassenunterlagen gemacht. Diese und weitere Unstimmigkeiten in der Kassenführung, die Gfd. Hübeler nach Einarbeitung in die Unterlagen und bei der Vorbereitung der nächsten Kassenprüfung feststellen musste, führten zum Rücktritt des 1. Vorsitzenden S. Gegen ihn und Frau G. wurden wegen vermuteter Veruntreuung gerichtliche Überprüfungen eingeleitet.
Durch diese Ereignisse gezwungen, musste wiederum außerhalb der normalen Wahlperiode ein neuer Vorsitzender gesucht werden. Er wurde schließlich mit dem Juristen Steffen S. gefunden, der zwei Gärten als Doppelgarten gepachtet hatte. Er wurde am 10.11.2012 in den Vorstand berufen.
Man sagt: „neue Besen kehren gut“. So war es anfänglich auch beim neuen Vorstand. Mit großem Enthusiasmus stürzte sich der Vorsitzende in diese neue Tätigkeit. Bereits vor seiner eigentlichen Wahl verfasste er den „1. Rundbrief an alle Mitglieder“ mit der Einladung zur Mitgliederversammlung und einen Fragebogen, mit dem die Mitglieder aufgefordert wurden, Angaben und Vorschläge zur Vereinsarbeit zu machen. Weiterhin versprach er, in kürzester Zeit ordnungsgemäße Zustände im Verein herzustellen. Auch suchte er viele Mitarbeiter, die in verschiedenen Arbeitsgruppen mitarbeiten sollten. Schließlich wurde als Anhang der Jahresplan für 2013 angefügt.
In der Wahlversammlung am 23.03.2013 wurden dann folgende Gartenfreunde in den neuen Vorstand gewählt:
1. Vorsitzender: Steffen S.
2. Vorsitzender: Frank Achilles
Schatzmeister: Anton Marx
Schriftführerin: Christine Faust
In der Folgezeit erreichten uns noch weitere sehr umfangreiche Rundbriefe. Als erstes wurden die Anlieger am Birkenstreifen davon überrascht, dass ihnen das jeweils an den Garten angrenzende Stück davon als Pachtland übergeben werden sollte, allerdings mit Berechnung der vollen Pacht. Von fast allen Anliegern wurde dieses Ansinnen abgelehnt. Von Gartenfreund Achilles wurde dann ohne jeden Beschluss in der Folge veranlasst, den Grünstreifen hinter Garten 46 vollständig zu roden.
Die Rundbriefe, manchmal auch „Newsletter“ genannt, hatten sehr viele sicher gut gemeinte Ratschläge an die Mitglieder zum Inhalt. Leider sah man von der Verwirklichung davon im Doppelgarten des Vorsitzenden kaum etwas.
2014
Das Jahr 2014 hielt für unseren Verein keinen guten Beginn bereit. Am 15.02. hatte der Feuerteufel wieder einmal in der Anlage gewütet:
Es wurden insgesamt 3 Lauben in Brand gesetzt, die vollständig ausbrannten.
Im Zusammenhang mit dem Brandgeschehen wurde vom Vorsitzenden, Gartenfreund S., durch einen Aushang um Mithilfe bei der Beräumung der Ruine von Gartenfreundin Naumann (Nr. 126) gebeten. Es haben sich einige Helfer gefunden, die tatkräftige Hilfe geleistet haben. Später erfolgte ebenfalls ein Einsatz in den Gärten 59 und 79, an dem wiederum mehrere Helfer teilnahmen.
Die hierbei aufgewandten Stunden waren freiwillige zusätzliche Arbeiten, die außerhalb der Pflichtstunden geleistet wurden. Es war ein besonders gutes Zeichen von Nachbarschaftshilfe.
Ein weiteres sehr bedauerliches Ereignis war das Ableben unseres langjährigen Vorsitzenden Karl-Heinz Rasche im Februar des Jahres.
Es ist sicher hier der Ort, ihm einen ehrenden Nachruf zu widmen. Er hatte 1991 den Vorsitz im Vorstand übernommen, zu einer Zeit als der Übergang von einer Kleingartensparte des VKSK in einen selbständigen Verein geschafft werden musste. Es waren all die Probleme, die mit dem Erhalt der Gemeinnützigkeit, der Arbeit mit den ebenfalls erst im Aufbau befindlichen Behörden, der freien Marktwirtschaft (z. B. die höheren Kosten für Wasser und Energie) usw. zusammenhingen, zu lösen. Es gab in diesem Zusammenhang vielfältige Aufgaben. Er hat diese Arbeit für den Verein und zusätzlich auch noch Aufgaben für den Territorialverband in den Jahren von 1991 bis 2002 hervorragend gelöst. Dafür nochmals unseren herzlichen Dank!
Ein nächstes sehr unerfreuliches Ereignis war das Entstehen einer Opposition von Mitgliedern gegen den Vorstand. Das Abschaffen der bisherigen Pflegestücke, der für Doppelgärten nun doppelte Mitgliedsbeitrag und die ebenso doppelten Pflichtstunden sowie die zum Teil recht arrogant wirkenden Mitteilungen des 1. Vorsitzenden und das Anwachsen der Schutt- und Schrottberge auf dem Vereinsgelände waren die mehr oder weniger berechtigten Reibungspunkte.
In der Zwischenzeit haben von den gewählten Vorstandsmitgliedern die Schriftführerin sowie der 2. Vorsitzende ihre Ämter niedergelegt. Für die Schriftführerin wurde in der Person von Katrin Winter bald Ersatz gefunden, die in der nächsten Mitgliederversammlung bestätigt wurde. Am 01.02.2014 fand die diesjährige Mitgliederversammlung statt. Es wurde über die Änderung der Satzung und der Beitragsordnung diskutiert. Diese wurden trotz erheblicher Einwände mit Mehrheitsbeschlüssen angenommen. Es wurde allerdings keine Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2013 beschlossen.
Die bereits erwähnte Opposition gab ihre Wühlarbeit gegenüber dem Vorstand nicht auf und beschritt Wege, die in dieser Form nicht akzeptiert werden konnten. Einige haben sich direkt ohne Abstimmung mit dem Vorstand an den Kreisverband Leipzig der Kleingärtner Westsachsen e. V. gewandt, um von dort „Hilfe gegen den Vorstand“ zu erhalten. Es wäre nicht gut, hierzu Namen zu nennen. Das würde das Vereinsklima auf Jahre gänzlich beschädigen.
Auf Grund verschiedener Anträge von unzufriedenen Mitgliedern und Angehörigen der Opposition wurde am 10.05.2014 nochmals eine Mitgliederversammlung durch den Vorstand einberufen. Bereits unmittelbar nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden gab es erste Wortmeldungen, Einwürfe und Zwischenrufe, ohne dass hierzu das Wort erteilt wurde. Es herrschte eine aufgeheizte Stimmung, die durch die Versammlungsführung und die Wortwahl von Herrn S. nicht gerade verbessert wurde, sodass eine Einhaltung der Tagesordnung nicht mehr möglich war.
Beitragsordnung und Satzung vom 01.02.2014 wurden wieder außer Kraft gesetzt. Über die Änderungen hierzu sollte in der nächsten Mitgliederversammlung 2015 entschieden werden. Es wurden noch die Gfrde. Henke, Fritzsche und Hübeler als Revisoren gewählt. Weiterhin fand noch die Urkundenübergabe an das bereits berufene Ehrenmitglied Dieter Kuhn statt.
Der anschließende Redebeitrag vom Vorstandsmitglied des Kreisverbandes, Herrn Helmut Herrmann, der dem Verein und Vorstand „mangelndes Demokratieverständnis“ vorwarf, zeugte indes von der falschen Kenntnis der Statuten des Kreisverbandes. Dieser ist nicht wie zu Zeiten des VKSK eine den damaligen Sparten und heutigen gänzlich selbstständigen Vereinen vorgesetzte oder anderweitig übergeordnete Institution. Er ist deshalb nicht berechtigt, in interne Vorgänge der einzelnen Vereine einzugreifen. Er ist Verein der Kleingartenvereine, nicht der Mitglieder der Vereine, und hat keine Berechtigung, einzelne Mitglieder gegen den Vorstand eines Vereins zu „beraten“. Leider führt der Vorstand des Kreisverbandes diese Praxis aber noch bis heute fort – trotz einer schriftlichen Zurechtweisung durch das Amtsgericht Leipzig…
In der Vorstandssitzung am 14.04.2014 wurde der bisherige Beisitzer für Pflegearbeiten, Gartenfreund Andreas Elsner, für die vakante Stelle des 2. Vorsitzenden gewonnen und berufen. In der Folgezeit bat die Gartenfreundin Karin Winter darum, sie von dem Amt der Schriftführerin zu entbinden. Für sie wurde Gartenfreundin Monique Lange als Nachfolgerin berufen.
Nachdem der 1. Vorsitzende sich lange Zeit, sicher als Ergebnis der MV vom 10.05.2014, nicht mehr im Verein und auch nicht in den Vorstandssitzungen sehen lies, gab er nach massiver Kritik der anderen Vorstandsmitglieder am 11.06. per SMS seinen Rücktritt bekannt.
Nun hätte wieder eine ordentliche Arbeit des Vorstandes erfolgen können. Zumal mit Anton Marx ein neuer Vorsitzender gefunden wurde, der bereits seit Rücktritt von Herrn S. in diesem Amt tätig war und offiziell am 14.07.2014 anlässlich einer Vorstandssitzung in dieses Amt berufen wurde.
Aber es kam anders. Denn seit Mitte Juni war der Vorstand fast ausschließlich damit beschäftigt, die Eigenständigkeit und die Existenz unseres Vereins gegen den unrechtmäßigen und illegalen Angriff des Kreisverbandes Leipzig der Kleingärtner Westsachsen e. V. zu verteidigen. Die nachfolgende Darstellung der Ereignisse folgt im Wesentlichen dem Tätigkeitsbericht des 1. Vorsitzenden zur Mitgliederversammlung vom 06.09.2014.
Zuerst kündigte uns Mitte Juni der Kreisverband ohne jede Vorwarnung und ohne Benennung detaillierter Gründe die „Verwaltungsvollmacht“. Damals mussten wir noch davon ausgehen, dass diese „Verwaltungsvollmacht“ rechtmäßig und für den Betrieb unserer Kleingartenanlage notwendig war. Heute wissen wir, dass dem nicht so ist, da unser Verein einen unverändert gültigen Zwischenpachtvertrag hat und die „Verwaltungsvollmacht“ sowieso grundsätzlich rechtswidrig ist. Jedenfalls wurde unser Einspruch zur Kündigung der Vollmacht nicht beantwortet. Am 05.07.2014 teilte uns ein vom Kreisverband eingeschalteter Anwalt mit, dass die Verwaltung des Vereins vom Kreisverband übernommen werde und das Gartenfreund Marx alle Schlüssel zum Gelände sowie alle Vereinsgelder einschließlich der ec-Karte an den Verband zu übergeben habe.
Gleichzeitig hatte der Kreisverband noch Schreiben an das Landratsamt Landkreis Leipzig, das Finanzamt Borna und an die Sparkasse Leipzig (unser damaliges kontoführendes Institut) versandt, um dort seine Ansprüche geltend zu machen. Auch wurde damit unserer Ansicht nach beabsichtigt, die kleingärtnerische und steuerliche Gemeinnützigkeit unseres Vereins anzugreifen.
Beispielhaft sei hier das Schreiben des Kreisverbandes an das Amtsgericht Leipzig abgebildet. Dies war der erste öffentliche Beweis für die Inkompetenz des Verbandsvorstandes und dessen erhebliche Wissenslücken in grundlegendem Vereinsrecht. Leider wurden diese Lücken auch bis zum Zeitpunkt der Überarbeitung dieser Chronik im Frühjahr 2021 nicht geschlossen, weshalb der Kreisverband in der Zwischenzeit große finanzielle Schäden erlitten hat.
Zur Abwehr der unberechtigten und auch illegalen Forderungen des Verbandes musste unser Verein eine auf Vereins-und Verbandsrecht spezialisierte Anwältin einschalten. Vom Kreisverband wurden schließlich Mitte Juli an die ihm bekannten Mitglieder unseres Vereins – und das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen – Einladungen für eine außerordentliche Mitgliederversammlung unseres Vereins (!) gesandt. Grundlagenkenntnisse im Vereinsrecht genügen, um zu wissen, dass dies nicht zulässig und gesetzeswidrig ist.
Zur Klärung dieser verfahrenen Situation fand nun auf Betreiben unseres Vorstands ein über die Anwälte vereinbartes Gespräch zwischen Kreisverband und unserem Vorstand statt, in deren Ergebnis die „Verwaltungsvollmacht“ wieder in Kraft gesetzt wurde. Es wurde weiterhin die vom Verband illegal einberufene außerordentliche Mitgliederversammlung abgesagt. Das hierzu versprochene Schreiben des Kreisverbandes an alle Mitglieder, die zur illegalen Mitgliederversammlung eingeladen wurden, wurde allerdings nie versandt.
Am 20.08.2014 wurde der Vorstand vom Amtsgericht in Kenntnis gesetzt, dass der Vorsitzende des Kreisverbandes, Herr Ralf-Dirk Eckardt, weiter versucht, Angriffspunkte gegen Verein und Vorstand zu finden. Das Amtsgericht stellt dazu bereits im Vorfeld fest, dass es nicht die Aufgabe des Kreisverbandes ist, sich in die internen Angelegenheiten der Mitgliedsvereine einzumischen. Leider führte auch diese eigentlich für Jedermann unmissverständliche Belehrung zu keinerlei Besserung im Verhalten des Vorsitzenden oder der anderen Mitglieder des Kreisvorstandes.
Die vom Verein nunmehr rechtmäßig einberufene außerordentliche Mitgliederversammlung fand am 06.09.2014 im Tagungssaal der ENVIA Markkleeberg statt.
Als Gäste erschienen alle fünf Vorstandsmitglieder des Kreisverbandes. Nach der Begrüßung und Wahl des Versammlungsleiters sowie Beschlussfassung zur Tagesordnung wurde dem Verband das Wort erteilt. Deren Vorsitzender, Herr Eckardt, erläuterte aus seiner Sicht die zurückliegenden Differenzen und Maßnahmen. Wiederum offenbarte sich das grundlegend falsche Rechtsverständnis des Verbandsvorsitzenden. Die fällige Entschuldigung gegenüber den Mitgliedern unseres Vereins blieb er schuldig.
In dem lt. Tagesordnung folgenden Tätigkeitsbericht ging der 1. Vorsitzende, Anton Marx, auf diese Worte ein und schilderte seinerseits den bereits bekannten Verlauf der letzten Monate. Es war daraus zu ersehen, dass es in Zukunft weiterhin bei einem gespannten Verhältnis bleiben würde – zumindest solange bis im Verband wieder Recht und Ordnung herrschen würden. An dieser Stelle ergänzt die Überarbeitung im Frühjahr 2021 die Meinung, dass dies bis heute noch immer nicht der Fall ist.
Herr Eckardt wollte darauf direkt antworten, da dies aber in der Folge zu einem andauernden Schlagabtausch zwischen dem Vorsitzenden des Vereins und dem des Kreisverbandes geführt hätte, erteilte der Versammlungsleiter hierzu nicht das Wort und verwies darauf, dass Herr Eckardt entsprechend der Tagesordnung im Anschluss im Rahmen der allgemeinen Diskussion nochmals hierzu Stellung nehmen könnte.
Im weiteren Verlauf der Versammlung wurden Beschlüsse zur Klärung von internen Fragen des Vereins gefasst. Am Ende der Versammlung wurden folgende Berufungen mit sehr großer Mehrheit bestätigt:
a.) 1. Vorsitzender Anton Marx
b.) 2.Vorsitzender Andreas Elsner
c.) Schriftführerin Monique Lange
d.) Kassiererin Rosemarie Wendicke
Die Vorstandsmitglieder erklärten anschließend die Annahme der Berufung.
Eine nochmalige Wortmeldung seitens des Kreisverbandes erfolgte nicht.
Im Herbst dieses Jahres wurden bei Arbeitseinsätzen der Vogelschutzstreifen und die Rabatte am Weg zum Park unter maßgeblicher Leitung unseres Fachberaters, Herr Dr. Klein, verschönert und z. T. wieder neu bepflanzt.
Eine weitere schon lange anstehende Aufgabe wurde im Vereinsheim in Angriff genommen. Es war die Trockenlegung des Vereinsheims. Dazu haben die beauftragten Firmen gute Arbeit geleistet. Der Raum wurde vollständig vor Feuchtigkeit isoliert und mit Heizkörpern bestückt. Ein großer Teil der Arbeiten wie das Malern, Tapezieren und das Verlegen des Teppichbodens aber wurde durch Andreas Elsner unter tatkräftiger Mithilfe von Dieter Graul durchgeführt. Hierzu diesen beiden Gartenfreunden nochmals einen herzlichen Dank. Der Raum kann nun wieder richtig als Versammlungsraum und Büro genutzt werden und die eingelagerten Unterlagen können frei von Feuchtigkeit aufbewahrt werden.
Auch hinsichtlich der Pflegestücke wurde eine gute Neuerung getroffen, die einen langjährigen Missstand beseitigte. Mit den Mitgliedern, die gerne im Rahmen ihrer Pflichtstunden Pflegearbeiten übernehmen wollen, wurden schriftliche Pflegevereinbarungen abgeschlossen. Diese enthalten zum einen die genaue Lage der Pflegestücke in der Anlage sowie die Höhe der gutzuschreibenden Pflichtstunden. Der Zustand der Pflege wird bei den Anlagenbegehungen begutachtet und bewertet.
2015
Am 14.03.2015 fand die nächste Mitgliederversammlung statt. Es wurde wiederum eine neue Schriftführerin, Sybille Krebs, gewonnen, die in der Vorstandssitzung vom 04.03.2015 berufen und nun bestätigt wurde.
Weiterhin gab es eine ausführliche Diskussion und anschließende Beschlussfassung zur Vereinssatzung und Beitragsordnung. Beide Dokumente wurden mit großer Mehrheit angenommen.
Ein immer noch offener Punkt war bis jetzt das Verfahren gegen die Vorstandsmitglieder vor 2012. Die ursprüngliche Klage musste korrigiert werden. Es blieben nur ca. 3000 € als Forderung an Herrn S. übrig. Bei der Güteverhandlung vom 19.02.2015 vor dem Amtsgericht Borna konnte ein Vergleich erzielt werden. Der Beklagte bezahlt in Raten von 100 € an den Verein 2350 €. Die Gerichts- und Anwaltskosten tragen beide Parteien zur Hälfte. Für den Verein geht die Sache mit +/- null aus. Die Mitglieder stimmten dem Vergleich zu, bevor noch mehr Kosten entstehen würden.
Im Jahr 2015 stand das 110. Vereinsjubiläum an. Dazu sollte ein großes Kinder-und Sommerfest gefeiert werden. Für die Organisation wurde eine Kommission zusammengestellt.
Ein weiterer Punkt, der zur Diskussion gestellt wurde, war der in Betracht gezogene Austritt aus dem Kreisverband. Das Verhältnis zum Verband hatte sich nicht gebessert. Insbesondere wurde und wird mit den Geldern des Verbandes, die letztlich auch von unserem Verein stammen, nicht sorgsam umgegangen. Ein Beschluss zu diesem Punkt wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht getroffen. Er wurde auf einen späteren Zeitpunkt im Juni verschoben. Der Termin im Juni ist deswegen wichtig, weil eine evtl. Kündigung laut Statut des Kreisverbandes bis zum 30.06. eines Jahres erfolgen muss, damit sie noch im gleichen Jahr wirksam werden kann.
In der Mitgliederversammlung vom 20.06.2015 wurde lebhaft über das Für und Wider zum Austritt aus dem Kreisverband diskutiert. Schließlich kam folgender Beschluss zustande:
Die außerordentliche Mitgliederversammlung unseres Vereins vom 20.06.2015 hat den Austritt aus dem Kreisverband Leipzig der Kleingärtner Westsachsen e. V. zum 31.12.2015 beschlossen und zog damit die notwendigen Konsequenzen aus den damaligen Geschehnissen im Verband. Zum Zeitpunkt der Überarbeitung dieser Chronik in 2021, d. h. im 6. Jahr der Verbandsfreiheit, bestätigte sich der Austritt aus dem Kreisverband beinahe regelmäßig als beste Entscheidung unseres Vereins seit dessen Gründung. In der Verbandsführung sind noch immer diejenigen Personen tätig, begehen Fehler über Fehler und können trotz eines erneuten Fehlbetrages in sechsstelliger Höhe noch immer tun und lassen, was sie wollen. Die meisten Vorsitzenden der Mitgliedsvereine unternehmen nichts und lassen ihre eigenen Mitglieder für den fortgesetzten Blindflug dieses Verbandes zahlen. Der Kreisverband ignoriert nach unserer Meinung außerdem völlig unbeeindruckt weiterhin die Interessen der Mitgliedsvereine. Denn statt des Knebelvertrages „Verwaltungsvollmacht“ werden nun Zwischenpachtverträge verteilt, die kein vernünftiger Vorstand jemals unterzeichnen könnte. Denn diese Verträge sind gleich noch schlimmere Knebelverträge. Jeder Vorstand, der diesen Vertrag unterzeichnet, begibt sich aufgrund der unübersehbaren Nachteiligkeit für den eigenen Verein in die persönliche Haftung. Denn mit diesem Vertrag hängt der Verein ohne Ausweg im Kreisverband fest, ein Austritt ist damit praktisch unmöglich. Mittlerweile liegt der Verbandsbeitrag bei 25 € pro Parzelle, weitere Steigungen sind beinahe vorprogrammiert. Denn durch die miserable Geschäftsführung brachen dem Kreisverband auch öffentliche Fördergelder weg. Außerdem sind zu Ende 2017 sowie zu Ende 2020 zwei weitere mittelgroße Vereine ausgetreten, weitere planen dies.
Nach dem Beschluss zum Austritt wurden in unserer Kleingartenanlage von denjenigen Personen, die gedanklich tief in der Vergangenheit verhaftet sind und die keinerlei Sachkenntnisse über die tatsächlichen Zusammenhänge vorweisen können, verschiedene Lügen und Fake-News verbreitet. Der Vorstand unseres Vereins stellte deshalb klar:
Der Austritt aus dem Kreisverband hat keine Folgen auf den Zwischenpachtvertrag des Vereins mit dem Verband.
Auch die Unterpachtverträge zwischen unserem Verein und jedem einzelnen Kleingärtner sind durch den Austritt nicht gefährdet.
Die „Verwaltungsvollmacht“ war nie wirksam und wird vom Verein auch nicht benötigt, denn wir haben einen Zwischenpachtvertrag.
Der Verband hat weder dem Verein noch den einzelnen Kleingärtnern gegenüber einen Anspruch auf irgendwelche zusätzlichen Verwaltungsgebühren oder ähnliche Zahlungen. Hierzu bedürfte es einer vertraglichen Regelung, die es schlicht nicht gibt.
Auch über die Austritte mehrerer Vereine berichtete die LVZ in der Folgezeit:
Anfang Juli nahm unser Vereinsvorstand an der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Leipzig der Kleingärtner Westsachsen e. V. statt und verfasste darüber folgenden Bericht (zum Ausklappen des Textes auf den Titel klicken):
Der Vorstand des Kreisverbandes Leipzig der Kleingärtner Westsachsen e. V. feiert öffentlich die Mitgliederversammlung des Verbandes vom 3. Juli 2015 und verbucht dies als Erfolg für sich. Eine „große Mehrheit der Mitgliedsvereine“ hätte dem Vorstand das Vertrauen ausgesprochen.
Für unseren Verein zeigt sich mehr als deutlich, dass die Entscheidung zum Austritt absolut notwendig und richtig war.
Denn leider ist es korrekt, dass die meisten Vereinsvertreter keinerlei Interesse an den schwerwiegenden Fakten und Tatsachen im Verband haben und sämtliche Vorlagen des Vorstandes durchgewunken haben. Was der Verbandsvorstand jedoch verschweigt, ist, dass er allein zusammen mit Beisitzern und Kassenprüfern aufgrund eines angeblichen „Stimmrecht kraft Amtes“ schon mehrere Stimmen in die Versammlung einbrachte, die die Ergebnisse deutlich verfälschen.
Auch wird mit keiner Silbe erwähnt, dass der vom Verbandsvorstand gestellte Versammlungsleiter die in dieser Funktion gebotene Neutralität gänzlich ignorierte. Vielmehr wurden fast keine Wortmeldungen zugelassen, insbesondere solche von Personen, die kritisch hinterfragten. Die Aussprache zu den zahlreichen Berichten wurde nach vereinzelten Nachfragen, die durchweg nicht sachlich beantwortet wurden, abgebrochen und die Abstimmung sofort eingeleitet. Beispielsweise begegnete der Versammlungsleiter einem Vorsitzenden eines Vereins, der bereits die Mitgliedschaft im Verband gekündigt hat, auf seine Zuwortmeldung mit den sinngemäßen Worten: „Warum melden Sie sich überhaupt noch – Ihr Verein hat den Austritt doch bereits beschlossen?“ Dies zeigt deutlich, dass der Versammlungsleiter vom Verbandsvorstand entsprechend vorbereitet wurde und dass die Rechte jener Mitgliedsvereine, welche zum 31.12.2015 aus dem Verband austreten, mit Füßen getreten werden.
Folgende Beispiele sollen den Charakter dieser Versammlung verdeutlichen:
1.
In seinem „Geschäftsbericht 2014“ (man beachte das Jahr) zog der Verbandsvorsitzende die Arbeiten der Satzungsgruppe und der Versicherungsgruppe des Verbandes (beide waren nur in 2015 tätig) wortwörtlich in den Dreck, um sich selbst zu profilieren und zwei Teilnehmer dieser Gruppe schlecht zu reden. Seinen Vorwurf, kritische Vorstände würden eine persönliche Fehde gegen den Verbandsvorstand austragen, muss der Verbandsvorsitzende nunmehr gegen sich selbst gelten lassen.
Die beiden Teilnehmer der Satzungsgruppe hätten darauf hingearbeitet, den Verbandsvorstand zu „schwächen“. Tatsache ist aber, dass diese beiden Vereinsvorsitzenden zusammen mit einem weiteren Vorsitzenden zahlreiche vom Verbandsvorstand vorgesehene Änderungen an der Satzung verhindern konnten, die für die Mitgliedsvereine extrem nachteilig wären. Als Beispiele seien erwähnt: Verbandsbeitrag auch für leerstehende Parzellen, Vervierfachung der möglichen Umlagenhöhe (100 % statt bisher 25 % des Verbandsbeitrages) sowie drastisch verminderte Rechenschaftspflichten des Verbandsvorstandes gegenüber der Mitgliederversammlung, die eigentlich das höchste Organ in einem Verein/Verband sein sollte.
Völlig unerwähnt blieb auch die Tatsache, dass im Jahr 2014 der Verein „Gartenfreunde Dölzig“ e. V. hauptsächlich aufgrund von Bevormundungen, Schikanen und willkürlichem Verhalten seitens des Kreisverbandes aus diesem ausgetreten ist.
2.
Die wenigen Fragen zum Finanzbericht 2013, dem noch immer fehlenden Jahresabschluss für 2012 und dem nachträglich abgeänderten Kassenprüfbericht 2013 sowie zum Haushaltsplan 2015, die überhaupt zugelassen wurden, wurden nicht beantwortet.
So weist der Finanzbericht 2013 beispielsweise Abschreibungen von über 10.000 € als tatsächlich erfolgte Ausgaben aus, die von den vereinnahmten Geldern abgezogen wurden. Abschreibungen sind jedoch keine tatsächlichen Ausgaben – es fließt kein Geld. Wo nun dieser 5-stellige Betrag abgeblieben ist oder wofür er verwendet wurde, kann nicht nachvollzogen werden.
Der Bericht der Kassenprüfer für das Jahr 2013 wurde bereits im November 2014 verlesen. In der Versammlung vom 3. Juli 2015 wurde er erneut verlesen, nunmehr aber mit veränderten Kontoständen zum 31.12.2013. So hat sich der Bestand der Barkasse und zweier weiterer Konten im Nachhinein verändert. Die Frage, wie dies überhaupt möglich sei, wurde wiederum nicht beantwortet. Dass sich Kontostände, die zu einem Stichtag festgestellt wurden, nachträglich verändern, ist faktisch unmöglich.
Trotz dieser Tatsachen und Fakten, bei denen es sogar teilweise gelang, sie vorzutragen, erfolgte die Entlastung des Vorstandes für 2013. Dies zeigt nicht nur die unsaubere Arbeit der Verbandsfunktionäre, sondern auch das überwältigende Desinteresse der Vereinsvertreter, wie mit den Geldern, die fast zu 100 % von den einzelnen Mitgliedern der Vereine stammen, umgegangen wird.
Das schlimmste hieran ist jedoch, dass die Entlastung sich nun auch auf die festgestellten Fehler erstreckt. Denn vor Entlastung wussten die Vereinsvertreter durch die vorgetragenen Fragen davon. Eine spätere Rückforderung fehlender Gelder ist damit deutlich erschwert, wenn nicht sogar unmöglich.
3.
Zum Haushaltsplan 2015 (!) gelang es wiederum vereinzelt, Fragen zu stellen, bevor der Versammlungsleiter vorzeitig die Aussprache abbrach und zur Beschlussfassung überging. Ein relativ junger Vereinsvertreter fragte nach einer vorgesehenen Anschaffung eines Grafikprogramms für über 2.000 €, die als außerordentliche Ausgabe nicht einmal durch die laufenden Einnahmen abgedeckt ist. Er hinterfragte, wozu ein solches Programm genutzt werden soll, warum nicht auf eines der unzähligen kostenfreien Programme zurückgegriffen werden kann. Gleichzeitig bot er seine Hilfe beim Suchen eines passenden, kostenlosen Programms und bei der folgenden Einarbeitung der Nutzer des Programms im Verband an. Der Versammlungsleiter beendete die Diskussion mit der Frage, ob man sich jetzt über jeden einzelnen Euro unterhalten wolle. Die einzige Antwort auf diese Frage kann eigentlich nur ein deutliches „JA!“ sein, schließlich geht es hier um das Geld der Kleingärtner. Trotzdem ging der Versammlungsleiter zur Abstimmung über. Und obwohl der Haushaltsplan 2015 in sich allein und in Verbindung mit dem Jahresabschluss 2013 fehlerhaft sowie unschlüssig ist, wurde auch dieser genehmigt.
4.
Der wohl wichtigste Tagesordnungspunkt der Versammlung war die Änderung der Verbandssatzung. In mehreren Sitzungen wurde seit Jahresbeginn 2015 ein Entwurf für eine geänderte Satzung des Verbandes erarbeitet. Hierbei hat wohlgemerkt jedes Mal der Vertragsrechtsanwalt des Verbandes teilgenommen. Dadurch dürfte die Erstellung dieses Entwurfs für den Verband nicht gerade günstig gewesen sein.
Der Tagesordnungspunkt zur Satzung war bereits von Beginn an relativ spät auf der Tagesordnung angesiedelt worden. Als sich die Versammlung nach der Pause diesem Punkt näherte, empfahl der Versammlungsleiter ohne Not oder Zwang, den Punkt ans Ende der Versammlung zu verschieben, um dort genügend Zeit für die komplette Beratung zu haben. Die Versammlung folgte dieser Empfehlung und erreichte später den verlegten Tagesordnungspunkt. Völlig grundlos sprach der Versammlungsleiter nun davon, man solle doch die Satzungsänderung nunmehr gar nicht mehr besprechen und das Thema auf die nächste Versammlung verschieben. Die Mehrheit der Vereinsvertreter, die aufgrund der tropischen Temperaturen, die im Versammlungsraum von Beginn an herrschten, bereits völlig entkräftet waren, nahmen diesen Vorschlag des Versammlungsleiters dankend, aber gleichzeitig die Folgen dieser Entscheidung ignorierend an. Somit ist es dem Verbandsvorstand gelungen, den Satzungsentwurf mit den ihm unliebsamen Änderungen zu kippen. Der Verband arbeitet nun mit einer Satzung weiter, die mehr als korrekturbedürftig ist.
5.
Als Gäste anwesend waren Peter Paschke und Lothar Fritzsch vom Landesverband der Kleingärtner, der neue Vertragsrechtsanwalt Duckstein, ein Vertreter der Rechtsanwaltskanzlei Bonell & Collegen sowie Robby Müller vom Stadtverband Leipzig. Bis auf den Anwalt von Bonell & Collegen, der sich zu einer kurzen Ansprache das Wort nahm (und nicht erteilt bekam!), hat keiner dieser Gäste etwas zur Versammlung beigetragen. Vielmehr scheint es, dass diese Personen ausschließlich dem Verbandsvorstand den Rücken stärken sollten. Die Teilnahme eines Pressevertreters (LVZ) wurde mit Verweis auf die Bestimmungen in der Verbandssatzung abgelehnt. Dabei galten für die anwesenden Gäste genau die selben Satzungsbestimmungen, wie sie für einen Pressevertreter gegolten hätten – mit einer Einladung ist die Teilnahme von Gästen möglich…
Zumindest die beiden Rechtsanwälte waren sicherlich nicht ohne entsprechende Entlohnung anwesend.
Fazit
Es zeigt sich leider, dass die große Mehrheit der Vereinsvertreter keinerlei Interesse an der Arbeit des Verbandes, der tatsächlichen Verwendung der Verbandsgelder und den nachweislichen Fehlentwicklungen im Verband hat. Kritische Fragen wurden durch Pöbeleien unterbrochen, die auch der Versammlungsleiter nicht unterband – oder sie wurden erst gar nicht zugelassen.
Für die „Gartenfreunde Dölzig“ sowie die beiden Vereine, die bereits Ihre Mitgliedschaften im Verband gekündigt haben, bestätigt sich dieser Schritt als absolut notwendig, richtig und konsequent. Diese Vereine finanzieren die unglaublichen Vorgänge im Verband nun nicht mehr und sind dafür auch nicht mehr verantwortlich zu machen. Zwei weitere Vereine sendeten ihre Vertreter bereits mit Austrittsbeschlüssen in die Versammlung. Da sich dort nichts zum Positiven geändert hat, erhält der Verbandsvorstand noch bis zum 31.7.2015 mindestens zwei weitere Kündigungen. Einige andere Vereinsvertreter haben nach der Versammlung geäußert, ihren Mitgliedern ebenfalls den Austritt aus dem Verband ans Herz zu legen.
Jeder Vereinsvorstand sollte sich darüber im Klaren sein, dass er gegenüber seinen Vereinsmitgliedern über die Verwendung der vom Verein stammenden Mittel im Verband rechenschaftspflichtig ist und auch zur Verantwortung gezogen werden kann. Eine Berufung auf Unkenntnis über die Fehlentwicklungen im Verband ist nun spätestens nach der Verbandsversammlung vom 3.7.2015 nicht mehr möglich.
Gleichzeitig sollte jeder einzelne Gartenfreund kritisch hinterfragen, was mit den letztlich auf ihn abgewälzten 20 € pro Parzelle im Verband geschieht und welche tatsächlichen Vorteile er daraus erhält.
Wie bereits erwähnt, bereitete der Verein zum 110-jährigen Jubiläum unseres Vereins ein besonders schönes Sommer- und Kinderfest vor. Dazu war, wie bereits berichtet, eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Festes ins Leben gerufen worden. Für die Publikation wurde folgendes Plakat entworfen, das als Aushang in der Stadt Verbreitung fand.
Impressionen vom Fest, vom Aufbau der Festzelte über das Preisskat bis hin zum Haupttag des Festes finden Sie hier.
Ich musste leider feststellen, dass den ganzen Tag hauptsächlich Vorstandsmitglieder, insbesondere der 1. und der 2. Vorsitzende, das Geschehen des Tages und den Ablauf in Gang gehalten haben. Von den Mitgliedern des Organisationskomitees habe ich leider nicht viel gesehen.
Das Sommer- und Kinderfest war gut vorbereitet. Es litt aber unter den mangelhaften Besucherzahlen, die wiederum von der extrem heißen Witterung und dem gleichzeitig stattfindenden Fest bei der Feuerwehr in der „Sonnesiedlung“ negativ beeinflusst wurden.
Man sollte aber daraus nicht ableiten, in Zukunft auf die Durchführung dieses Festes zu verzichten.
2016
Die Mitgliederversammlung fand im Januar 2016 statt. Es wurde eine überarbeitete Beitragsordnung beschlossen, außerdem eine neue Kleingartenordnung inklusive Ordnung über die Nutzung der Strom- und Wasserversorgung sowie eine neue Bauordnung. Die beiden letztgenannten Ordnungen waren erforderlich geworden, weil unser Verein durch Austritt aus dem Kreisverband nicht länger an dessen Ordnungen gebunden ist, außerdem auch nicht mehr an die Rahmenkleingartenordnung des Landesverbandes Sachsen. Zur turnusmäßigen Vorstandswahl wurden Anton Marx als 1. Vorsitzender, Andreas Elsner als 2. Vorsitzender, Rosemarie Wendicke als Kassiererin und Sybille Krebs als Schriftführerin in ihren Ämtern bestätigt. Ein von einem Mitglied gestellter Antrag, die Wahlperiode einmalig auf ein Jahr zu begrenzen, wurde unterdessen von der Mitgliederversammlung abgelehnt.
Weiterhin wurden den Mitgliedern das neue Eichgesetz und die daraus notwendigen Maßnahmen für die einzelnen Parzellen erläutert. Mit der Jahresabrechnung wurde ein Anschreiben mit Formular zur Bestellung geeichter Strom- und Wasserzähler an alle Mitglieder versandt. Der Austausch der Wasseruhren war bis zum Anstellen der Wasserversorgung im Wesentlichen schon erfolgt.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Auszeichnung unseres Gartenfreundes Dr. Friedbert Klein, der für seine langjährige Tätigkeit als Fachberater und Beisitzer für Pflegearbeiten zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Hiermit soll ihm ein großes Dankeschön für seine Arbeit ausgesprochen werden.
So das war es jetzt erst einmal. J. E.
Damit endet die von Jochen Emmerling erarbeitete Chronik.
Im Jahr 2016 ging unsere in 2015 erhobene Klage auf Schadensersatz gegen den Kreisverband Leipzig der Kleingärtner Westsachsen e. V. in die zweite Runde. Zur Erinnerung: der Kreisverband hatte illegal versucht, die Verwaltung unseres Vereins zu übernehmen. Zur Verteidigung nahmen wir uns einen Anwalt. Die dafür angefallenen Kosten wollten wir selbstverständlich vom Kreisverband ersetzt haben.
Die Berufung war erforderlich geworden, weil das von der Richterin am Amtsgericht erlassene Urteil nicht nur die tatsächlichen Zusammenhänge ignorierte, sondern auch eine nicht haltbare rechtliche Interpretation aufwies. Leider ist so etwas auf Ebene der Amtsgerichte heutzutage scheinbar Gang und Gäbe. Man will sich mit vermeintlichen Kleinigkeiten gar nicht erst auseinandersetzen, schon gar nicht ins Detail gehen. Stattdessen verdreht man Sachverhalt und rechtliche Zusammenhänge so, dass eine Klage möglichst schnell abgewiesen werden kann. Effektiven Rechtsschutz kann man heutzutage scheinbar nur erwarten, wenn man das dafür nötige Kleingeld investieren kann.
Wie ebenfalls bei deutschen Gerichten üblich, zog sich das Verfahren dann lange Zeit hin. Erst im Dezember 2017 sollte es ein Ende finden.
Im Sommer 2016 erfolgte der bereits zur Mitgliederversammlung angekündigte Tausch (beinahe) aller Stromzähler in den Gärten unserer Kleingartenanlage. Denn auch wenn manch ein Gartenfreund das kritisch hinterfragt, so gilt auch bei uns das (kurz) Mess- und Eichgesetz. Weil in den meisten Gärten bis dato nur Zähler verbaut waren, deren Eichung längst abgelaufen war, organisierte der Verein den gesammelten Austausch.
Der Oktober 2016 hielt wieder einen öffentlichen Beweis für die Inkompetenz der Geschäftsführung des Kreisverbandes Leipzig der Kleingärtner Westsachsen e. V. bereit. In der LVZ vom 07.10.2016 äußerte der Verbandsvorsitzende seine Wunschvorstellung, wonach die ausgetretenen Vereine eine „Verwaltungspauschale“ zahlen sollten. In einem weiteren LVZ-Artikel (04.08.2017) zu diesem Thema erteilten die verbandsfreien Vereine dieser hanebüchenen Forderung eine öffentliche Absage. Im Artikel wurde dann auch klar, welch seltsame Rechtsauffassung der Verbandsvorsitzende an den Tag legt: die Vereine sollten aufgrund der „Verwaltungsvollmacht“ zahlen. Dumm nur, dass jeder der freien Vereine diesen Vertrag schon in 2015 beendete. Während unser Verein vom Kreisverband nie eine entsprechende Rechnung erhielt, widersprachen die anderen freien Vereine den Rechnungen und der darauffolgenden Mahnung. Denn die Rechtslage ist klar: ohne entsprechende (vertragliche) Vereinbarung gibt es keinen Anspruch auf irgendwelche „Verwaltungskosten“. Der Kreisverband ließ seine Forderungen dann sang- und klanglos fallen. In seinen Haushaltsplänen und finanziellen Jahresberichten verschwanden die Zahlen einfach. Soweit wir wissen, erhielten die Mitgliedsvereine hierüber auch keine entsprechenden Hinweise. Aber das passt schließlich ins Bild: warum die Mitgliedsvereine darauf aufmerksam machen, dass man sich ohne negative Folgen aus diesem Verband verabschieden kann?
Im Dezember 2016 forderten wir kurz vor Eintritt der Verjährung unnötigerweise gezahlte Rundfunkbeiträge vom MDR zurück. Hier hatte der Kassierer des Vereins im Jahre 2013 fälschlicherweise eine Anmeldung vorgenommen. All diese Beiträge hätte der Verein nicht zahlen müssen. Mitte Januar 2017 erhielt der Verein alles Gezahlte und damit über 300 Euro zurück.
2017
Zur Mitgliederversammlung am 4. Februar 2017 stand die turnusmäßige Wahl der Revisionskommission an. Außerdem mussten aufgrund Rücktritts sowohl der Posten der Kassiererin als auch der der Schriftführerin neu besetzt werden. Es wurden bereits vor der Versammlung Vicky Mills und I. Bader vom Vorstand berufen. Deren Berufungen wurden durch die Mitgliederversammlung bestätigt.
Im Juli fand eine weitere Mitgliederversammlung auf dem Gelände des Vereinsheims statt. Zur Diskussion stand die in der Kleingartenordnung enthaltene Pflicht zur Nachrüstung eines FI-Schutzschalters. Der Vorstand empfahl, die Pflicht in eine Empfehlung umzuändern. So wurde es denn auch beschlossen, sodass eine streitanfällige Regelung flexibilisiert werden konnte.
Im Herbst mussten zwei kranke bzw. bereits abgestorbene Birken auf den Gemeinschaftsflächen der Kleingartenanlage gefällt werden. Dies wurde aufgrund der besonderen Lage unserer Kleingartenanlage im Landschaftsschutzgebiet „Leipziger Auwald“ mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgeklärt.
2018
Kaum war der Jahreswechsel vollzogen, erhielt die Leipziger Region einen Besuch von „Frederike“ – einem Sturmtief. Gut, dass der Verein im Herbst 2017 die abgestorbenen / kranken Bäume entfernte. Diese beiden hätten den Sturm sonst wahrscheinlich nicht überstanden und aufgrund ihrer Größe erhebliche Schäden in der Kleingartenanlage angerichtet.
Der Sturm fegte mit Orkanböen also über unsere Kleingartenanlage hinweg und brachte am westlichen Rand einen stattlichen, eigentlich gesunden Nadelbaum zu Fall. Er landete in einem angrenzenden Garten, verursachte dort aber glücklicherweise keine nennenswerten Schäden. Der flachgedrückte Maschendrahtzaun konnte erneut gespannt werden.
Zur Mitgliederversammlung am 17. Februar wurde beschlossen, das Amt des Kassierers zunächst unbesetzt zu lassen. Erstmals brachte der Vorstand auch das Thema einer Sanierung der Stromversorgungsanlage auf die Tagesordnung. Denn mit zunehmender Häufigkeit kam es zu Störungen und Reparaturbedarf. Der Beisitzer für Strom berichtete sachlich über die Probleme mit der bestehenden Stromanlage. Weil die Hälfte der abgegebenen Stimmen sich gegen das Angehen einer Erneuerung aussprach, war das Thema (zunächst) erledigt. Weitere Punkte zum Vereinsleben waren die Durchführung von Gartenfesten, die Errichtung einer Tischtennisplatte auf der Festwiese in der Alten Anlage und die Einladung eines Imkers zur Aufstellung von Bienenvölkern auf das Gelände beim Vereinsheim. Die Bienen waren willkommen, alles andere wurde von den Mitgliedern jedoch mehrheitlich abgelehnt.
Für das Vorhaben, die Wege der Kleingartenanlage mit Namensschildern zu versehen, wurde im Spätsommer ein erster Auftrag ausgelöst. Metallbau Schneider aus Frankenhain bei Geithain fertigte für unseren Verein 23 Rohrsäulen, die später die Schilder tragen sollten.
Im November des Jahres nahm der 1. Vorsitzende an einem 5-tägigen Motorsägen-Lehrgang beim Staatsbetrieb Sachsenforst in Colditz teil. Denn in den vergangenen Jahren war es zunehmend schwieriger geworden, für Kettensäge-Arbeiten Gartenfreunde zu gewinnen, die über entsprechende Kenntnisse verfügten. Zwar gehen viele Gartenfreunde in ihrer Freizeit mit Kettensägen um. Das Vorhandensein eines Kenntnisnachweises über das Führen einer Kettensäge ist mit Blick auf die Haftung des Vereins jedoch erforderlich.
Quellenangaben
Kleingärtnerverein „Zur Sonne“ e. V., Markkleeberg – Fotokopien und Aufzeichnungen
Kreisverband Leipzig der Kleingärtner Westsachsen e. V., Leipzig
Stadt Markkleeberg – Westphalisches Haus, Stadtbild und Gegenwart, Heimatbuch, Band 3/1 Bild, 432b.1354, Band 3/2 – 495.857 und 495.858
Autoren: Christine Buschmann und Jochen Emmerling
Layout und Fotobearbeitung: Peter Bender
Die verwendeten Abbildungen und Fotos stammen zum großen Teil vom Verein selbst, teilweise aber auch von:
Archiv der Stadtverwaltung Markkleeberg,
Gartenfreund Rasche,
Gartenfreundin Buschmann,
Gartenfreundin Fahrig,
Leipziger Naturgemeinschaft e. V.
Gartenfreund Raudonat.
Sollten die Rechteinhaber der verwendeten Fotos die Entfernung selbiger von unserem Webauftritt wünschen, nehmen Sie bitte Kontakt zum Vorstand auf. Wir werden der Aufforderung dann schnellstmöglich nachkommen.